Der harte Wettbewerb in der Telekommunikationsbranche geht auch nicht an der Swisscom vorbei. Der Umsatz ist im ersten Quartal 2005 geschrumpft. Nur dank Einmaleffekten legte der Reingewinn zu. Wegen des Preiskriegs muss die Swisscom die Ambitionen fürs Gesamtjahr zurückschrauben. Der Umsatz sei im ersten Quartal 2005 um 1,7% auf 2,445 Mrd. Franken gesunken, gab die Swisscom am Donnerstag bekannt. Die Ursachen für diese Abnahme seien hauptsächtlich beim Preisverfall im Festnetz zu suchen, sagte Swisscom-Chef Jens Alder an einer Telefonkonferenz. Swisscom Fixnet musste ein Umsatzminus von 4,6% auf 1,378 Mrd. Franken hinnehmen. Die Konkurrenz von Cablecom und der Preisdruck machten sich deutlich bemerkbar.
Die Zahl der Breitbandanschlüsse nahm um 47,3% auf 878 000 zu. Der Swisscom-Internetbereich Bluewin konnte dabei wesentlich stärker zulegen (+56,3% auf 550 000 Anschlüsse) als die anderen Telecomanbieter (+34,4% auf 328 000 Breitbandanschlüsse). Beim Geschäftskundenbereich Swisscom Solutions schrumpften die Umsätze gar um 11% auf 314 Mio. Franken. Die harte Konkurrenz und die Ausbreitung der billigeren Internettelefonie schlugen negativ zu Buche. Im Mobilfunk konnte die Swisscom zwar mehr Kunden anlocken (+3,8% auf 3,983 Millionen), die Umsätze sanken aber um 3% auf 1,04 Mrd. Franken. Denn die Kunden telefonierten weniger lang, und der Verkauf von Handys brach ein.
Dank tieferen Abschreibungen stieg der Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 0,7% auf 735 Mio. Franken. Unter dem Strich blieb nach Abzug der Minderheitsanteile ein Reingewinn von 520 Mio. Franken (+6,6%). Die Aussichten für das gesamte Geschäftsjahr sind trüber als erwartet: Der Preisverfall sei stärker als noch vor wenigen Monaten vorausgesehen. Der Jahresumsatz dürfte wegen des harten Konkurrenzkampfs im Vergleich zu 2004 um 0,4 Mrd. auf 9,6 Mrd. Franken sinken. Auch der Betriebsergebnis Ebitda werde um 0,3 Mrd. auf 4,1 Mrd. Franken abnehmen. Im Ausland bäckt die Swisscom nach den gescheiterten Übernahmen von Telekom Austria und Cesky Telecom vorerst kleinere Brötchen. Der «Blaue Riese» gab ein unverbindliches Kaufgebot für die ungarische Radio- und TV-Gesellschaft Antenna Hungaria ab.
Donnerstag
12.05.2005