Content:

Samstag
04.08.2007

Die Swisscom muss einen Feldversuch mit der Wimax-Funktechnologie in Boltigen im Berner Oberland abbrechen. Das hat das Verwaltungsgericht des Kantons entschieden. Der Versuch mit festnetzunabhängigen Internetzugängen sollte bis Ende Jahr dauern. Der Gerichtsentscheid kam für die Swisscom überraschend. Über das Wochenende schalte das Unternehmen sicher nichts ab, sagte Swisscom-Sprecher Christian Neuhaus am Samstag. Während der Einsprachefrist von 30 Tagen prüfe der Konzern nun alle rechtlichen Möglichkeiten. Offen liess Neuhaus, welche Konsequenzen das Urteil für das Projekt hat. Ebenso sei es noch zu früh, um mögliche Folgen für die Anwendung der Wimax-Technologie abzuschätzen, sagte er zu einer Meldung auf der Website des Westschweizer Fernsehens TSR.

Die Beschwerde stammt von Gigaherz, der Interessengemeinschaft Elektrosmog-Betroffener. Sie zweifelte an den Angaben zur Sendeleistung der Versuchsanlage. Diese seien so tief gemacht worden, dass kein öffentliches Baubewilligungsverfahren nötig sei, schreibt Gigaherz auf ihrer Website. Das Wimax-Projekt in Boltigen begann im Frühjahr. Angeschlossen wurden rund 30 Haushalte. Die Erfahrungen seien bisher sehr positiv, sagte Neuhaus.

Wimax versorgt die Kunden von einer zentralen Antenne aus mit Sprach- und Datendiensten. Die Technologie eignet sich deshalb besonders gut für ländliche Gebiete. Evaluiert werden sollte beim Versuch auch die Schliessung von Lücken in der Grundversorgung. Wimax steht für Worldwide Interoperability for Microwave Access. Beim Standard für regionale Funknetze handelt es sich um eine Weiterentwicklung der WLAN-Technologie. Während bei WLAN der drahtlose Internetzugang etwa vom Laptop nur Reichweiten von bis zu 100 Meter ab Antenne zulässt, soll Wimax bis zu 50 Kilometer reichen. - Siehe auch: Wimax-Pilotversuch der Swisscom im Berner Oberland