Content:

Mittwoch
10.11.2004

Nach dem Motto «Lerne zu jammern, ohne zu leiden» hat der dominierende Schweizer Telekommunikations-Anbieter Swisscom am Mittwoch einen Zwischenbericht über die ersten neun Monate des laufenden Jahres veröffentlicht und die Streichung von weiteren 390 Stellen angekündigt. Den Nettoumsatz hat die Swisscom in dieser Zeit um 0,7% von 7469 auf 7525 Mio. Franken gesteigert. Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) nahm dabei um 3,5% von 3525 auf 3401 Franken ab und der Reingewinn um 17,2% von 1374 auf 1138 Mio. Franken - alles Zahlen, von denen andere Firmen nur träumen können. Gleichzeitig hat die Zahl der ADSL-Anschlüsse von 383 000 auf 717 000 (+87,2%) zugenommen und diejenige der Mobiltelefonie-Kunden von 3,736 Mio. auf 3,945 (+5,6%). Obschon der Personalbestand in dieser Zeit von 16 214 auf 15 644 /-3,5%) reduziert wurde, will die Swisscom weiter Stellen abbauen - oder mit anderen Worten die Schraube für die verbleibenden Angestellten weiter anziehen.

Zum vorgesehenen Stellenabbau schreibt die Swisscom: «Neue Technologien wie Voice over IP, ein intensiver Wettbewerb und gegen Swisscom gerichtete Eingriffe des Regulators in den Markt führen zu weiter fallenden Preisen und damit auch künftig zu einem Kostendruck. Nur mit konsequentem Nutzen von Einsparpotenzialen können die Konkurrenzfähigkeit und der langfristige Erfolg von Swisscom gesichert werden.» Die Zahl der betroffenen Stellen werde «mit Hilfe von alternativen Massnahmen, die mit den Sozialpartnern besprochen werden, möglichst tief gehalten», heisst es weiter. Die von der Stellenreduktion betroffenen Mitarbeitenden würden von dem vor Jahren mit den Sozialpartnern ausgehandelten, sehr gut ausgebauten Swisscom-Sozialplan profitieren. Swisscom habe seit 1998 «gegen 3 Mrd. Franken in den Sozialplan investiert und ihre Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden wahrgenommen». - Der detaillierte Zwischenbericht: http://www.swisscom.com/q3-report-2004