Content:

Donnerstag
03.02.2005

Der Telecomkonzern Swisscom steigt ins Bieterrennen um den Staatsanteil von 51,1% an der tschechischen Cesky Telecom ein, nachdem sie bereits zu Beginn dieser Dekade einen Minderheitsanteil am Unternehmen gehalten hatte. «Wir reichen ein Gebot für Cesky Telecom ein», erklärte Swisscom-Sprecherin Pia Colombo am Donnerstag der Nachrichtenagentur SDA. Angaben zur Höhe des Gebots wollte die Sprecherin keine machen. Der zum Verkauf stehende Staatsanteil von Cesky Telecom wird auf einen Wert von über 2,7 Mrd. Dollar geschätzt und ist beim staatlichen Eigentumsfonds Fond Narodniho Majetku (FNM) bis zur Privatisierung geparkt.

Neben der Swisscom hatten auch France Télécom, die Orange besitzt, und die Swisscom-Partnerin Vodafone ihr Interesse am tschechischen Staatskonzern bekundet. Ausgestiegen ist indessen die dänische TDC, Besitzerin von Sunrise. Am Donnerstag um 18 Uhr ist die Frist für das Einreichen der vorläufigen Gebote für Cesky Telecom abgelaufen. Wann die Entscheidung über den Verkauf fällt, ist offen. Offiziell will sich die Regierung in Prag bis Ende März Zeit lassen. Gemäss Reuters hiess es aus informierten Kreisen aber auch, die Entscheidung könne schon im Februar fallen. Gemäss der «Financial Times» werde die tschechische Regierung am kommenden Mittwoch über die Angebote beraten, die in eine engere Auswahl kommen. «Wir hoffen, auf diese Liste zu kommen», sagte Swisscom-Sprecherin Colombo weiter.

Die Swisscom hatte Ende November 2004 erneut Interesse an Cesky Telecom angemeldet, nachdem sie bis Ende 2003 bereits am Unternehmen beteiligt gewesen war. Gemeinsam mit der niederländischen KPN hatte sie 27% gehalten. Mit einem Buchverlust im hohen zweistelligen Millionenbereich hatte sich die Swisscom zurückgezogen und ihren Anteil für 500 Mio. Franken an internationale Investoren verkauft.