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Sonntag
02.05.2004

Jens Alder, Chef der Swisscom, zieht zum Verkauf der Debitel-Anteile eine nüchterne Bilanz: «Unsere Idee war es, Debitel nach einem möglichen Erwerb einer UMTS-Lizenz in Deutschland von einem Telekom-Dienstleister zu einem Netzbetreiber zu entwickeln und mit den Aktivitäten von Swisscom Mobile in der Schweiz zu kombinieren.» Inzwischen sei er jedoch froh, in Deutschland keine UMTS-Lizenz erworben zu haben, wie er in einem Interview mit der «Berner Zeitung» vom Samstag sagte. Er räumte ein, dass die Swisscom für Debitel zu viel bezahlt habe. «Die Telekom-Welt hat sich völlig anders entwickelt.» Die Swisscom war 1999 bei Debitel eingestiegen - für insgesamt 4,3 Mrd. Franken. Die Beteiligung wurde nun für 1 Mrd. Fr. (640 Mio. Euro) wieder verkauft.

Jens Alder möchte sich immer noch an der Telekom Austria beteiligen: «Die Probleme sind nicht materieller, sondern politischer Natur. Das bedeutet, dass sich die Situation jederzeit ändern kann.» Gemäss Alder werde die Swisscom als Folge von Regulierungen und wegen des Kostendrucks auch in den kommenden Jahren weiter Stellen abbauen. Er rechne mit einer «kleineren einstelligen Prozentzahl» pro Jahr. Denn die Swisscom wolle weiterhin «zu den effizientesten Firmen der Branche gehören.» Alles zur Swisscom im Archiv.