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Sonntag
23.10.2005

Swisscom-Chef Jens Alder sieht keinen Nachteil in der Aktienmehrheit des Bundes am Telekommunikationskonzern. Zwischen dem Anleger Bund und der Swisscom bestünden keine Probleme, sagte Alder gegenüber der «Mittelland Zeitung» (Samstagsausgabe). Allerdings sei der Bundesanteil aufgrund des Aktienrückkaufs der Swisscom inzwischen auf 66% gestiegen, sodass die Angelegenheit eine politisch immer sensiblere Frage sei. Da die Swisscom weitere Titel zurückkaufen will, dürfte der Bund über die Meldeschwelle von zwei Dritteln kommen, sofern er nicht massiv verkauft.

Dass der Bund erwäge, die Aktienmehrheit abzugeben, habe wohl politische Gründe, sagte Alder. Der Bundesanteil an Swisscom sei der höchste Staatsanteil an einem europäischen Telecomunternehmen überhaupt. In Europa gebe es nur noch fünf oder sechs grössere
Telecomunternehmen, bei denen der Staat eine Mehrheit habe. «Der Bund muss sich deshalb die Frage stellen, ob man mit dem Trend geht oder nicht.» Laut Alder könnte die Bundesmehrheit aus unternehmerischer Sicht als Vorteil betrachtet werden. «Möglicherweise profitieren wir nämlich davon, dass die Schweizer Bevölkerung das Gefühl hat, das Unternehmen gehöre ihr. Dadurch dürfte die Loyalität gegenüber der Swisscom grösser sein.» Siehe auch: Swisscom soll im Bundesbesitz bleiben