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Mittwoch
07.12.2005

Die Kette von Vorwürfen und Sticheleien zwischen Bundesrat und Swisscom reisst nicht ab. In der Mittwoch-Ausgabe mit der Zeitung «Finanz und Wirtschaft» wirft Swisscom-CEO Jens Alder der Landesregierung vor, sich im Frühling dieses Jahres zurückgehalten zu haben, als die Swisscom versuchte, die tschechische Cesky Telecom für 4,1 Mrd. Franken zu kaufen. Dabei wäre die Cesky laut Alder «grösser und riskanter» gewesen als Eircom. «Die tschechische Gesellschaft wäre im direkten Vergleich mit Eircom anspruchsvoller zu führen gewesen.» Anderseits hätte Eircom nach seiner Beurteilung das Ergebnis der Swisscom verbessert. «Weil unsere Kapitalkosten vom neuen Cashflow bei weitem übertroffen worden wären, hätten wir vom ersten Tag an den Gruppengewinn verbessert.» Das wiederum hätte höhere Dividenden zugelassen.

Anderseits dreht Alder den Spiess in diesem Interview auch bezüglich der Veranwortlichkeitsklagen um, mit denen Bundesrat Christoph Blocher gegen die Swisscom-Führung gedroht hatte. Sollten wegen des Abbruchs der Gespräche mit Eircom wider Erwarten Aktionärsklagen zum Beispiel aus dem angelsächsischen Raum kommen, «werden wir die Veranwortung dafür der Regierung weitergeben», sagte der Swisscom-Chef.