Wer am Fernsehen nicht nur einige wenige Fussballspiele verfolgen will, muss dafür bezahlen: Nur zehn Meisterschaftsspiele bringt das Schweizer Fernsehen gratis in der soeben angepfiffenen Saison, wogegen 130 Matches auf dem kostenpflichtigen Sender Teleclub zu sehen sind, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. Für den Aufbau der nötigen Berichterstattungs-Teams stehe dabei die Swisscom gerade, die 49 Prozent des Aktienkapitals der Cinetrade hält, zu der Teleclub gehört. Dieses finanzielle Engagement diene dazu, auf Bluewin-TV exklusive Sportinhalte anbieten zu können, um das bisher schleppend vorankommende Digital-Fernsehen aufzubauen.
«Die Saison 2007/2008 markiert einen Wendepunkt in der Live-Übertragung von Fussballpartien», schreibt die NZZaS. Seit Sat.1 die Live-Übertragungen aus Kostengründen eingestellt hat, sei jetzt Teleclub in die Lücke gesprungen. Zu Beginn des vergangenen Jahres habe das kostenpflichtige Angebot 40 000 Abonnenten für das Sportpaket gehabt, am Ende der Saison waren es 5000 mehr. Teleclub habe 72 Spiele gezeigt und damit 1,1 Millionen Zuschauer erreicht, 15 000 pro Spiel. Dagegen sahen 7,36 Millionen Fans die 37 Gratisspiele auf Sat.1 und den SRG-Sendern. Teleclub rechnet deshalb mit steigenden Abonnentenzahlen, doch seitens der Swiss Football League sieht man eine «Durststrecke», da Pay-TV hierzulande im «absoluten Aufbau» begriffen sei, wie Mediensprecher Roger Müller sagte. Ohne die finanzielle Potenz der Swisscom wäre es noch schwieriger, diese Strecke durchzuhalten. «Sport ist ein starkes Argument, um Kunden zu gewinnen» zitiert die NZZaS Swisscom-Sprecher Christian Neuhaus.
Sonntag
22.07.2007