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Mittwoch
24.03.2004

Im vergangenen Jahr hat Swisscom einen Gewinnsprung hingelegt: Der Reingewinn verdoppelte sich fast, von 824 Mio. auf 1,569 Mrd. Franken, nachdem 2002 Abschreibungen auf die deutsche Tochter Debitel das Ergebnis verhagelt hatten. Der Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um 42,8% auf 2,436 Mrd. Franken zu, wie die Swisscom am Mittwoch in einem Communiqué bekannt gab. Dagegen stagnierte der Umsatz bei 14,581 Mrd. Franken (+0,4%). Grund für die Gewinnsteigerung seien Effizienzverbesserungen und die Reduktion von Kosten, hiess es weiter. Dies hatte das Personal zu spüren bekommen: Im letzten Jahr wurden 1263 Stellen abgebaut. Ende Dezember beschäftigte die Swisscom noch 19 207 Mitarbeitende, nach 20 470 im 2002.

Ausserdem profitierte der «Blaue Riese» von einem besseren Finanzergebnis und geringeren Goodwill-Abschreibungen als im Vorjahr. Erneut belastend wirkte sich der deutsche Mobilfunkanbieter Debitel aus, der veräussert werden soll. Gegenwärtig befinde sich die Swisscom in Gesprächen über den Verkauf ihres 93%-Anteils an Debitel. «Aufgrund der derzeitigen Werteinschätzungen wurde für 2003 eine weitere ausserordentliche Wertberichtigung auf dem Goodwill in Höhe von 280 Mio. Franken verbucht», hiess es. Zwar habe der Umsatz von Debitel in Franken gerechnet um 10,8% auf 4,555 Mrd. Franken zugenommen, der Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern (Ebit) und Goodwill-Abschreibungen sei aber um 28,9% auf 69 Mio. Franken gesunken.

Erneut geschrumpft sei der grösste Bereich Festnetz (Fixnet), dessen Umsätze gegenüber dem Vorjahr um 5,5% auf 4,498 Mrd. Franken abnahmen. Bei den Ortsgesprächen hat die Swisscom Marktanteile verloren, nachdem seit dem zweiten Quartal 2003 auch im Nahbereich immer die Vorwahl gewählt werden muss. Ausserdem macht dem Festnetz zu schaffen, dass immer mehr Kunden ihre Gespräche über das Handy führen und im Internet über den Breitbandanschluss ADSL surfen. Die Datenautobahn zum weltweiten Netz boomt weiterhin. Ende Dezember waren 487 000 ADSL-Anschlüsse geschaltet. Dies sind mehr als doppelt so viele wie ein Jahr zuvor mit 195 000.

Im Mobilfunkbereich wachsen die Bäume auch nicht mehr in den Himmel. Der Umsatz mit externen Kunden sei um 1,8% auf 3,434 Mrd. Franken gestiegen. Der Betriebsgewinn schrumpfte allerdings um 0,7% auf 1,674 Mrd. Franken. Für das laufende Jahr erwartet die Swisscom ohne Debitel einen Umsatz von 10 Mrd. Franken. Der Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen werde sich auf 4,3 Mrd. Franken belaufen, nach 4,641 Mrd. Franken im Jahr 2003. Vom guten Ergebnis sollen die Aktionäre profitieren, an die 2,9 Mrd. Franken ausgeschüttet werden: Der grösste Telekom-Konzern der Schweiz will eine Dividende von 13 Franken pro Aktie bezahlen und startet ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 2 Mrd. Franken. Das Vorjahresergebnis: Swisscom mit fast 5 Milliarden Reingewinn