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Dienstag
06.12.2011

58 neue Schweizer Filme sind im Jahr 2011 an wichtige internationale Filmfestivals eingeladen worden. Zusätzlich machte Swiss Films im Ausland mit 27 Schweizer Filmprogrammen, die 318 Werke umfassten, einzelne Filmschaffende und ihre Werke bekannt.

Wiederum markant zugelegt hat das Schweizer Filmschaffen bei den Auszeichnungen: 129 Filme (2010: 109) erhielten 273 Auszeichnungen (2010: 202) und gewannen Preisgelder im Wert von insgesamt über 586 000 Schweizer Franken. An der Berlinale, in Cannes, Locarno, Venedig, San Sebastian und am Sundance-Festival, sechs der weltweit wichtigsten Filmveranstaltungen, feierten Schweizer Produktionen im Wettbewerb ihre Premieren.

Swiss Films hat die Festivalteilnahmen mit Beratung, finanziellen Beiträgen, Ankauf von untertitelten Festivalkopien und Networking unterstützt.

Bei den Spielfilmen steche der in Venedig uraufgeführte Film «Summer Games» von Rolando Colla hervor, wie auch der in Locarno und Mar del Plata mit den höchsten Auszeichnungen bedachte Film «Abrir puertas y ventanas» der Schweiz-Argentinierin Milagros Mumenthaler, sagte am Dienstag Micha Schiwow, Direktor von Swiss Films. Schweizer Dokumentarfilme würden international überzeugen, sei es «Day Is Done» in Berlin, «An African Election» in Sundance, «Vol spécial» in Locarno oder «The Substance - Albert Hoffmann`s LSD» in Amsterdam und Leipzig.

Bei den 58 neuen Schweizer Filmen handelt es sich um 19 Spiel-, 17 Dokumentar- und 22 Kurzfilme - davon sind neun Animationsfilme und einer ein Experimentalfilm. Die Zahl der Spielfilme liegt dabei über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre.

«Summer Games», produziert von Elena Pedrazzoli (Peacock Film, Zürich), hatte seine Premiere im offiziellen Programm in Venedig und hat seither mit Präsenzen an den internationalen Festivals in Busan, Sao Paulo, Toronto und Warschau eine beachtliche Festivalkarriere begonnen. Der Film ist für die Schweiz im Rennen für eine Oscar-Nomination.

Ein weiteres Highlight war der mit 17 Auszeichnungen gekrönte Spielfilm «Der Sandmann» von Peter Luisi. In die Wettbewerbe von Berlin, Cannes (Quinzaine), Venedig und San Sebastian gelangten Schweizer Koproduktionen mit ausländischer Regie: «The Turin Horse» des Ungarn Béla Tarr, koproduziert von der Zürcher Vega Film, «Corpo celeste» der Italienerin Alice Rohrwacher, koproduziert von der Tessiner Firma Amka Films, «Un été brûlant» des Franzosen Philippe Garrel, koproduziert von jurassischen Firma Prince Film, und «Los pasos dobles» des Spaniers Isaki Lacuesta, koproduziert von der in Genf ansässigen Bord Cadre Films, der in San Sebastian den Grossen Preis «Concha d`oro» gewann. Neben den Erstaufführungen im 2011 waren zahlreiche Produktionen aus dem Vorjahr an wichtige internationale Festivals eingeladen

Einmal mehr bestätigte sich die internationale Ausstrahlung und Anerkennung des helvetischen Dokumentarfilmschaffens: Während die in der Schweiz vom Publikum bevorzugten Dokumentarfilme wie «Hoselupf», «Arme Seelen» oder «Sentier des vaches» vom Leben und Brauchtum in ländlichen und alpinen Gebieten handeln, interessierten im Ausland eher universelle Themen: Neben «An African Election» in Sundance, «Day Is Done» und «Mit dem Bauch durch die Wand» an der Berlinale, weckte vor allem Fernand Melgars «Vol spécial» das Interesse zahlreicher Festivals und erregte im In- und Ausland grosse mediale Aufmerksamkeit. Mit zwei Filmen im Wettbewerb des japanischen Mekkas des Dokumentarfilms - dem Yamagata Film Festival - und einem der Hauptpreise an «Die Frau mit den 5 Elefanten» «zeigte das Schweizer Dokumentarfilmschaffen Weltklasse».