Content:

Donnerstag
06.07.2006

Der Schweizer Film muss besser vermarktet werden. Das hat eine Studie über die Organisation Swiss Films ergeben. Peter Knoepfel vom «Institut des hautes études en administration publique» (IDHEAP) in Lausanne hat in seinem am Donnerstag in Bern vorgestellten Schlussbericht die Promotionsarbeit von Swiss Films teilweise massiv kritisiert. Swiss Films ist 2004 als Zusammenschluss der drei Organisationen Pro Helvetia, Schweizerisches Filmzentrum und Kurzfilmagentur entstanden. Der Verein beschäftigt 16 Mitarbeitende und verfügt über ein Budget von jährlich 3,4 Millionen Franken.

Inhaltlich empfiehlt die Studie vor allem «Konzentration». Swiss Films solle sich bei seiner Arbeit auf wenige potenziell erfolgreiche Filme beschränken, sich also auf «eine beschränkte Anzahl Aktivitäten» konzentrieren. Konkret solle etwa «die Teilnahme an Festivals und anderen Filmanlässen» sowie «die Anzahl der zu fördernden und verbreitenden Filme» reduziert werden. Dazu brauche es ein Leitbild, das die «Ziele, Kerngeschäfte und Arbeitsinstrumente» klarer formuliere, und es brauche eine klarere Kommunikation.

Die Studie empfiehlt dabei, sich auf das jüngere Filmschaffen, auf den Nachwuchs, zu konzentrieren, «sofern die Qualität der Filme gewährleistet» sei. Zudem müsse die Promotion früher, nämlich schon «in der Produktionsphase», einsetzen. Swiss Films müsse seine Arbeit in der Westschweiz und im Tessin verstärken, schreibt die Studie. Die Marketingaktivitäten müssten intensiviert werden, etwa indem das Label Swiss Films häufiger verwendet werde. Ein eigentlicher Schwachpunkt sei die heutige Struktur der Organisation. Sie sei «verwirrend» und müsse vereinfacht werden. Die Studie empfiehlt, für die Promotion «Langfilme, Kurzfilme und kulturelle Produkte» zu unterscheiden, da sie unterschiedliche Ansprechpartner hätten. Die Vertreter von Swiss Films haben an der Medienkonferenz bereits ein Schema vorgestellt, wie die Organisation mit Sitz in Zürich und Genf grundlegend neu strukturiert werden soll.