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Freitag
16.11.2012

Die SVP-Vertreter üben sich regelmässig in der Kritik der Schweizer Medienlandschaft, die ihren Anliegen keine Aufmerksamkeit schenke oder zu links sei. Dies wiederholt Parteipräsident Toni Brunner nun im «Extrablatt», einer eigenen SVP-Zeitung, die dieses Manko beseitigen soll. Vier Millionen Exemplare landen am Freitag in den Briefkästen in der ganzen Schweiz, bestätigte er einen Bericht der «Basler Zeitung» gegenüber dem Klein Report.

In der 22-seitigen «Ausgabe November 2012» schreiben die Nationalräte Hansruedi Wandfluh, Christoph Blocher und Peter Keller. Als Gastautoren konnten die Professoren Franz Jaeger von der Uni St. Gallen und Martin Janssen von der Uni Zürich «gewonnen» werden. Zu den Themen gehören die politischen Schwerpunkte der SVP: Asyl- und Einwanderungspolitik oder etwa die Abstimmung über einen EU/EWR-Beitritt.

Die Kosten für das «Extrablatt» belaufen sich laut Brunner auf 950 000 Franken. Diese brachten Unternehmer aus den eigenen Reihen auf, ein Teil kam aus der Parteikasse von den Rückstellungen der letzten Wahlen. Produziert wurde die SVP-Zeitung in den Druckereien der «Basler Zeitung», die ja bekanntlich zum Einflussbereich von Christoph Blocher gehört.

Die SVP schliesst weitere «Extrablätter» nicht aus. Das sei unter anderem aber abhängig von der Anzahl positiver Rückmeldungen von SVP-Wählern und von der Anzahl oder der Virulenz der Themen, die gerade anstehen. «Zusätzlich sind die nächsten Ausgaben natürlich abhängig vom Aufkommen an Spendern», so Brunner am Donnerstag gegenüber dem Klein Report.

Die vier Millionen Exemplare werden in der deutschsprachigen Schweiz (2 805 500 Exemplare), in der französischsprachigen (966 400) und in der italienischsprachigen Schweiz (185 700) in der jeweiligen Sprache - mit kleinen Anpassungen - verteilt.

Reaktion am gleichen Tag von der «WochenZeitung»: WoZ bezeichnet SVP-Zeitung als Plagiat