Der Telekomanbieter Sunrise will eine Konkurrenzattacke gegen Swisscom lancieren. Über attraktive Paketpreise will die Nummer zwei im Schweizer Telekommarkt der Swisscom die Festnetzkunden abspenstig machen. Sunrise-Chef Christoph Brand kündigte in einem Interview der «NZZ am Sonntag» an, seine Unternehmung wolle das De-facto-Monopol des Branchenleaders Swisscom im Festnetzbereich brechen.
Im Sunrise-Festnetz stehe ein neuer Investitionsschub bevor, erklärte Brand und erinnerte daran, dass die zum dänischen TDC-Konzern gehörende Unternehmung bisher 3,5 Milliarden Franken in die Infrastruktur investiert habe. Damit solle das De-facto-Monopol von Swisscom gebrochen werden, die bei den Festnetzanschlüssen einen Marktanteil von 92 Prozent halte, gab der ehemalige Swisscom-Manager Brand dem «NZZ am Sonntag»-Journalisten zu Protokoll. Ungesund für den Markt sei, dass Swisscom inzwischen 70 Prozent der schnellen Internetanschlüsse in der Schweiz kontrolliere. Erst vor wenigen Jahren sei dieser Wert noch unter 50 Prozent gelegen. Dies zeige aber auch, dass die Schweiz ein Problem mit der Durchsetzung der Telekomliberalisierung und des Wettbewerbsrechts habe.
Sunrise sei neben Swisscom der einzige Anbieter in der Schweiz, der über eine Infrastruktur im Festnetz- wie im Mobilfunkgeschäft verfüge, sagte Brand und will mit kombinierten Angeboten der Swisscom Konkurrenz machen. Dabei würden Hochtechnologie und einfache Preismodelle kombiniert. Sunrise hat in vergangenen Wochen den Marktauftritt erneuert und in der Mobiltelefonie die Tarifstruktur vereinfacht sowie die Grundgebühr abgeschafft.
Sonntag
14.10.2007