Der Swisscom-Vorstoss mit massiv reduzierten Handytarifen für Leute, die besonders lange Gespräche führen (50 Rappen für bis zu 60 Minuten), zeitigt immer neue Folgen, über die sich die Kunden freuen können. Am Dienstag hat jetzt die Sunrise-Muttergesellschaft TDC Switzerland eine weitere Neuerung lanciert: Unter dem Namen «Yallo» kommt ein günstiges abofreies Angebot auf den Markt mit 49 Rappen Einheits-Minutentarif. Der Preis gilt unabhängig von Wochentag, Uhrzeit oder Zielnetz. Das neue Angebot ist nur im Internet und gegen Vorauszahlung per Kreditkarte oder via E-Banking-Plattform der Post erhältlich. Kunden mit anderen Sunrise-Abos bezahlen für Gespräche zu «Yallo» dieselben Tarife wie auf fremde Mobilnetze. Gemäss Berechnungen des Vergleichsdienstes Comparis lohnt sich «Yallo» für Gelegenheits-Telefonierer, die im Monat weniger als 80 Minuten am Handy verbringen. Dies betrifft etwa ein Drittel aller Schweizer Handy-Benützer.
«Mit Yallo kopiert Sunrise das im Januar 2005 eingeführte Orangeclick», beurteilt Ralf Beyeler, Bereichsleiter Telecom bei Comparis das Angebot. Der Minutentarif von Sunrise ist allerdings 10 Rappen tiefer als der von «Orangeclick». Yallo unterbietet auch den Sunrise-Pronto-Tarif der Schwester-Organisation, der ebenfalls 59 Rappen je Minuten beträgt. Direkt vergleichbare Tarife bei Swisscom gibt es nicht; die Natel-Easy-Tarife betragen zwischen 80 Rappen und 1.29 Franken je Minute.
Wie können Kundinnen und Kunden von den günstigeren Tarifen profitieren? Das «beste» Mobile-Abo gibt es nicht. «Jeder Handy-Benützer sollte sich jetzt selber Gedanken über sein Telefonverhalten machen», rät Ralf Beyeler. Dazu sollte man aber wissen, wie lange man pro Monat telefoniert und wie viele Minuten durchschnittlich ein Gespräch dauert. Die Kunden sollten auch wissen, mit welchem Anbieter die häufigsten Gesprächspartner telefonieren, da die Gesellschaften bei Gesprächen auf die Netze von anderen Mobile-Anbietern Terminierungsgebühren verlangen. «Anhand der Vorwahl sieht man heute nicht mehr, mit welchen Anbietern die Gesprächspartner telefonieren», warnt Ralf Beyeler. Die Terminierungsgebühren werden deshalb vermehrt zum Thema, weil die Kunden nur dann von den neuen Abonnementen voll profitieren können, wenn sie innerhalb des eigenen Mobile-Netzes oder aufs Festnetz telefonieren. «Trotz den jüngsten Preissenkungen bleibt die Schweiz aber grundsätzlich ein Mobile-Hochpreisland», sagt Ralf Beyeler. - Mehr dazu: Orange und Sunrise reagieren auf Preisoffensive von Swisscom und Swisscom Mobile bringt Konkurrenz «unter Druck»
Dienstag
10.05.2005