Der neue Boss der Telekomfirma Sunrise, Jesper Theill Eriksen, verstärkt sein Lobbying für eine vollständige Öffnung der letzten Meile beim Festnetz. In der Frühjahrssession kommt die Liberalisierung von der Telefonzentrale bis zum Hausanschluss erneut in den Ständerat. Der Schritt sei «wichtig für Sunrise, aber noch wichtiger für die Konsumenten», sagte Eriksen in einem Interview mit dem «Bund» vom Wochenende. Die Öffnung der letzten Meile und der freie Zugang zum schnellen Bitstrom (Breitband-Internet) bringe Wettbwerb auch im Breitbandmarkt.
Die Gesamtinvestitionen im Festnetzmarkt seien in der Schweiz in den letzten Jahren zurückgegangen, weil hier ein Monopol bestehe, unterstrich er in einem weiteren Interview mit der «Aargauer Zeitung». In Ländern, wo die letzte Meile freigelegt worden sei, seien die Investitionen gestiegen. In Frankreich etwa, wo der Wettbewerb spiele, sei die Übertragungsleistung bei den Breitbandanschlüssen grösser und der Preis kleiner als in der Schweiz, sagte Eriksen gegenüber den beiden Zeitungen. «Sunrise wird in der Schweiz massiv investieren, sobald der Markt geöffnet ist», unterstrich er im «Bund»-Interview. Eriksen ist seit Anfang Februar dieses Jahres Konzernchef von Sunrise. Der 38-jährige Däne übernahm das Ruder von Hans Peter Baumgartner, der das Unternehmen überraschend verliess.
Sonntag
05.03.2006