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Donnerstag
23.02.2012

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Marie Colvin, Korrespondentin der britischen «Sunday Times», ist in der syrischen Stadt Homs bei einem Artillerieangriff ums Leben gekommen. Die bekannte Kriegsberichterstatterin hat über 25 Jahre für die Zeitung aus Krisengebieten berichtet, so unter anderem aus dem Kosovo, aus Libyen, Libanon, Tschetschenien und Osttimor. Als Folge eines Angriffs in Sri Lanka verlor die US-amerikanische Journalistin 2001 einen Teil ihres linken Auges, seitdem trug sie eine schwarze Augenklappe.

Mit Marie Colvin starb bei dem Angriff am Mittwoch auch der 29-jährige französische Fotograf Remi Ochlik, weitere Medienleute wurden verletzt.

Durch Grossbritannien ging nach Bekanntwerden des Todes der Kriegsberichterstatterin eine Schockwelle: Premierminister David Cameron, Oppositionsführer Ed Miliband (Labour) und «Sunday Times»-Verleger Rupert Murdoch meldeten sich unter vielen anderen mit Kondolenzaussagen zu Wort. In der Fragestunde an den Premierminister kondolierte Cameron am Mittwoch der Familie: «Das erinnert uns auf tragische Weise daran, was Journalisten für ein Risiko auf sich nehmen, um die Welt über die unglaublichen Vorgänge in Syrien zu informieren.»

John Witherow, leitender Redaktor bei der «Sunday Times», würdigte Marie Colvins Mut und ihre Liebe zum Leben: «Marie war eine aussergewöhnliche Person innerhalb der `Sunday Times`. Getrieben von einer Leidenschaft und Überzeugung, über die Kriege zu berichten, sei sinnvoll und wichtig. Sie war zutiefst überzeugt, dass die Berichterstattung Exzesse brutaler Regime einschränken könne und die internationale Gemeinschaft so Kenntnis der Vorfälle erhalte. In ihrem letzten starken Report am Wochenende sieht man einmal mehr, ihre Gedanken waren bei den Opfern der Verbrechen.»