Das dunkle Familiendrama «Forty Shades of Blue» ist mit dem Spielfilm-Preis des Sundance-Festivals ausgezeichnet worden. Der Independent-Film von Ira Sachs dreht sich um eine Russin, die einen doppelt so alten Mann heiratet, um in den USA zu leben. Der kritische Dokumentarfilm «Why We Fight» über die amerikanische Rüstungsindustrie gewann in Utah den «Grand Jury»-Preis für die beste Dokumentation.
Der Zuschauerpreis des grössten Festivals für Produktionen ausserhalb der Hollywood-Studios ging nach Angaben der Veranstalter an den HipHop-Musikfilm «Hustle & Flow», der von Schauspieler und Regisseur John Singleton produziert wurde. Viele Hollywoodstars, darunter Keanu Reeves, Kevin Costner und Pierce Brosnan, waren bei dem 10-tägigen Festival mit unabhängigen Filmen vertreten.
Sandra Bullock und Marisa Tomei spielten in dem Projekt ihres Kollegen Kevin Bacon mit, der mit «Loverboy» einen Film über eine gestörte Mutter drehte. Auch «Lindenstrasse»-Regisseur Hans-Werner Geissendörfer führte als Weltpremiere sein in Lappland spielendes Drama «Schneeland» vor.
Das Festival, das vor über 20 Jahren von Robert Redford gegründet wurde, vergab in diesem Jahr in der «World Cinema»-Kategorie erstmals Preise an internationale Filmemacher. Die Nachwuchsregisseurin Maren Ade hatte sich mit dem Drama «Der Wald vor lauter Bäumen» unter den 16 Anwärtern in der Sparte «World Cinema»-Spielfilm platzieren können. Der Preis ging an den Film «The Hero», über das Leben nach dem Ende des Bürgerkriegs in Angola.
Der in den USA lebende deutsche Regisseur Werner Herzog war mit «Grizzly Man» in der Sparte «World Cinema»-Dokumentarfilm für die Vereinigten Staaten ins Rennen gegangen. Der Film über einen von Grizzlys getöteten Bärenforscher unterlag im Wettbewerb dem niederländischen Film «Shape of the Moon».
Sonntag
30.01.2005