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Sonntag
10.01.2010

Der Verleger der Südostschweiz-Mediengruppe, Hanspeter Lebrument, sieht für sein Dreititelsystem im Kanton Graubünden keine Zukunft mehr, wenn ihm eine «marktbeherrschende Stellung» attestiert würde. Nötigenfalls würde er zwei der Tageszeitungen verkaufen. Gegenüber dem Klein Report meinte Lebrument am Sonntag, er würde die Blätter gerne an Roger Schawinski, Stefan Bühler (Casanova Druck und Verlag AG) und Dani Sigel (Liechtensteiner Volksblatt) veräussern. Schawinski führte mit seinen Verbündeten Beschwerde gegen den Bündner Verleger der «Südostschweiz» im Zusammenhang mit der Radiokonzession. Lebrument reagiert nun auf das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts, das die Konzessionserteilung an «Radio Grischa» für das Gebiet Südostschweiz an das Departement von Bundesrat Leuenberger zurückgewiesen hat.

In einem umfassenden Beitrag kommentiert der Verleger Hanspeter Lebrument in der «Südostschweiz am Sonntag» die angeblich «marktbeherrschende Stellung» seines Medienunternehmens. Er prüft nun den Verzicht auf die beiden Titel «Bündner Tagblatt» und «Quotidiana» sowie die Einführung eines Eintitel-Tageszeitungssystems. Offenbar hat der engagierte Verleger Lebrument genug von den Beschwerden und gerichtlichen Untersuchungen und sucht nun nach Lösungen für die Region. Bei einem negativen Entscheid für ihn bleibt dem «Südostschweiz»-Verleger keine andere Möglichkeit, als sich von den zwei Titeln zu trennen. «Ich würde die Zeitungen gerne an Herrn Schawinski und seine Kollegen verkaufen; er verfügt ja auch über das notwendige Geld», erklärt Hanspeter Lebrument gegenüber dem Klein Report.

Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) wird nun das Thema marktbeherrschende Stellung und den Vorwurf, diese missbraucht zu haben, weiter prüfen müssen. In seinem Bericht konstatiert Lebrument, dass die Beschwerdeführer gegen die Radiokonzession Klage eingereicht haben, aber eigentlich die Zeitungen im Visier haben. Er protestiert «scharf gegen die im Urteil des Bundesverwaltungsgerichts erhobenen Verdächtigungen und Vorwürfe».