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Samstag
15.12.2007

Die deutsche Studentenwebseite StudiVZ, die seit einem Jahr zur Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck («Die Zeit», «Der Tagesspiegel», «Südkurier» usw.) gehört, hat nach einem Proteststurm entgegen ersten Absichten darauf verzichtet, Werbeeinblendungen im Chat und auf dem Mobiltelefon zu ermöglichen. «Wir haben einen sehr engen Kontakt mit unseren Nutzern, und nehmen solche Meinungsäusserungen sehr ernst», zitierte die «Financial Times Deutschland» einen Unternehmenssprecher am Samstag. Werbebanner auf der Website sollen aber wie geplant auf Alter, Geschlecht, Wohn- und Studienort sowie das Studienfach des Nutzers zugeschnitten werden.

Am Donnerstag hatte StudiVZ geänderte Geschäftsbedingungen (AGB) an einen Teil der StudiVZ-Nutzer verschickt. Die Einwilligung der Nutzer vorausgesetzt, hätte das Portal mit den so ausgeweiteten Rechten einfacher auf die Nutzerdaten zugreifen und gezieltere Werbung machen können. Kritik entzündete sich vor allem an Punkt 7 der neuen Datenschutzerklärung, in der die Plattform-Nutzer die Weitergabe der Daten an Dritte zugelassen hätten. Ein weiterer kritisierter Punkt der neuen Bedingungen war die Löschung der Daten. StudiVZ hatte sich eine Weiterverwertung auch nach Austritt und Exmatrikulation vorbehalten.

Neu soll diese Bestimmung jetzt wie folgt lauten: «Eine Weitergabe der Daten an Dritte zu kommerziellen und/oder gewerblichen Zwecken findet nicht statt.» Auch die persönlichen Daten werden bei Kündigung oder Exmatrikulation explizit gelöscht (AGB 3.3). Zudem verzichtet das Portal in Zukunft vollständig auf SMS- und Messengerwerbung. Dies teilte StudiVZ am Samstag in einem E-Mail an seine Nutzer mit. - Siehe auch: Online-Portal StudiVZ setzt auf personalisierte Werbung