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Montag
10.11.2003

Ein Faustschlag für alle Auto-Vermarter: Das aktuelle Marketing und Informationsangebot auf dem Autosektor zielt an den Wünschen bisheriger aber auch potenzieller Kunden vorbei. Dies ist das Ergebnisse einer Cars-Online-Studie von Cap Gemini Ernst & Young, die am Montag veröffentlicht wurde. Für die Untersuchung wurden 3500 Konsumenten in Frankreich, Deutschland, Grossbritannien, Kanada, Italien, Schweden und den USA befragt. Dazu kamen Interviews mit 300 Händlern und 44 Herstellern und Zulieferern. Die Untersuchung zeige, dass die Autoindustrie besser verstehen müsse, wie ihre Kunden Fahrzeuge kaufen und welche Faktoren sie zum Kauf veranlassten, heisst es in einer Medienmitteilung.

Der Kampf um die Kunden werde im Direktmarketing entschieden. Neben der klassischen persönlichen Empfehlung (71%), attestieren 45% Prozent der Kunden einem persönlichen Brief eines Herstellers oder Händlers einen hohen Einfluss bei einem Kaufentscheid. Laut der Befragung antworten 11% der Konsumenten sofort auf ein derartiges Angebot, und 68% heben es für die Zukunft auf. Nur 18% der Kunden fühlen sich von TV-Spots zum Kauf animiert. Demgegenüber attestieren Händler und Hersteller der Fernsehwerbung eine grössere Bedeutung. Das Internet wird für den Autokauf nach wie vor wenig genutzt. Nach Auskünften der befragten Händler werden rund 6% der Fahrzeuge ausschliesslich über das Internet verkauft. Zur Information wird das Internet jedoch geschätzt: 63% finden detaillierte Preisangaben begrüssenswert. Auch Kostenkalkulatoren sind mit 53% sehr beliebt.

Die beste Ausgangslage für eine langfristige Kundenbindung haben Toyota, Audi, Volvo, BMW und Ford. Die Autofahrer sind diesen Marken am treusten. Insgesamt besteht eine Wahrscheinlichkeit von 56%, dass ein Autofahrer wieder ein Fahrzeug der gleichen Marke kauft. Während sich die Hersteller über eine zufriedenstellende Kunden-Marken-Bindung freuen können, sieht dies bei den Beziehungen zwischen Kunden und Händlern ganz anders aus: Nur 25% der befragten Kunden hält es für sehr wahrscheinlich, dass sie wieder beim alten Händler kaufen.