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Mittwoch
05.05.2004

Neue Anbieter könnten die Preise auf dem als gesättigt geltenden Schweizer Mobilfunkmarkt ins Rutschen bringen, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Studie der Unternehmensberater Booz Allen Hamilton zeigte. Das Sparpotenzial bei den Anbietern wird auf 30 bis 40% geschätzt. Die eingesparten Kosten könnten dann an die Konsumenten weitergegeben werden. Das Geschäftsmodell müsste sich an dem der Billigflieger orientieren. Da bereits 85% der Schweizer laut Studie ein Handy besitzen, sei dies der einzige Weg, um die besonders preisbewussten Handyverweigerer als Kunden zu gewinnen. Bei entsprechenden Preisdifferenzen würden auch Kunden der drei in der Schweiz etablierten Anbieter Swisscom, der zur France Telecom gehörenden Orange und Sunrise, Tochter des dänischen Anbieters TDC, wechseln.

Die in der Studie als potenzieller Preisbrecher gehandelte Tele2 winkt jedoch ab und gibt sich bescheidener. «Wir werden die Preise der Schweizer Konkurrenz um etwa 10% unterbieten», sagte Tele2 Schweiz-Geschäftsführer Roman Schwarz. Die Tochter des schwedischen Konzerns will ab Anfang 2005 die grössten Städte der Schweiz abdecken. Für den Rest des Landes wolle Tele2 die Netze seiner Konkurrenten nutzen. Der Studie nach könnten die Mobilfunkfirmen Kosten einsparen, indem sie ihre Produkte ausschliesslich über das Internet vertrieben, auf eine aufwändige Kundenbetreuung verzichteten und neue Handys nicht subventionierten.