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Mittwoch
09.05.2007

Mobilfunkbetreiber müssen sich unter dem verschärften Wettbewerb entscheiden, ob sie sich auf Services konzentrieren oder sich in eine Bitpipe verwandeln wollen. Eine satte Mehrheit von 65 Prozent der im Rahmen einer Studie des ECO-Verbandes der deutschen Internetwirtschaft befragten Experten aus der Telekommunikations-, IT- und Fernsehbranche halten die Option als Infrastrukturprovider für am besten geeignet, um sich trotz des Preisdrucks zu behaupten. Lediglich 18 Prozent stimmten dieser These nicht zu, 21 Prozent waren unschlüssig.

«Wenn sich die Mobilfunkbetreiber nur für das Bitpipe-Geschäft entscheiden würden, hätte dies gravierende Konsequenzen auf die Anzahl der Arbeitsplätze», mahnt Bettina Horster, Vorstand der Vivai AG und Leiterin des AK M-Commerce bei ECO. «Aber in der Tat müssen sich die Mobilfunkbetreiber zwischen den Polen Service und Infrastruktur entscheiden und ihre Strategien neu erfinden, wenn sie dauerhaft überleben wollen, Alte Konzepte haben ausgedient. Niemand glaubt mehr an die alten Portalstrategien oder dass sich mit der Finanzierung teurer Features auf dem Handy die Nutzung bestimmter Dienste schneller vorantreiben lässt.» Freuen werden sich vor allem die Kunden: Von den befragten Fachleuten glauben immerhin 60 Prozent, dass 2007 noch zum «Jahr des Kunden» avanciert, der immer mehr Anwendungen für wenig Geld erhält.

An der Spitze der von den Fachleuten empfohlenen Massnahmen steht die Etablierung einfacher und verständlicher Preismodelle, um mehr Transparenz zu erreichen. In einem Ranking von 1 bis 5 setzten 47 Prozent der Befragten diesen Aspekt auf Platz eins. «Darüber hinaus erhielt auch die Herabsetzung der Verbindungspreise viele Stimmen. Ich gehe allerdings davon aus, dass die Differenzierung vom Wettbewerb alleine über den Preis allmählich ausgereizt ist», berichtet Bettina Horster. - Weitere Informationen: http://www.eco.de