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Mittwoch
13.07.2005

Die deutsche Zeitungslandschaft steht einer Studie zufolge vor einer tief greifenden Fusionswelle. Dabei dürften auch internationale Finanzinvestoren eine gewichtige Rolle spielen. Deutschland stehe eine Konzentration des Zeitungsmarktes bevor, wie sie in den Niederlanden, in Grossbritannien oder in Frankreich schon umgesetzt sei, hiess es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der Unternehmensberatung A.T. Kearney. In den kommenden 20 Jahren würden die drei grössten Verlagshäuser ihren Marktanteil von rund 30 Prozent mehr als verdoppeln, prognostizierte der Medienexperte des Hauses, Martin Fabel. Im gleichen Zeitraum werde die Gesamtauflage der Zeitungen um etwa ein Viertel schrumpfen.

Gemessen am Marktanteil stehen Springer und die WAZ-Gruppe an der Spitze der Verlage, gefolgt von Holtzbrinck, Süddeutschem Verlag und der Südwest-Gruppe. Die derzeit ans Ruder rückende Generation der Verlagserben sei den Zusammenschlüssen gegenüber aufgeschlossen, sagte Fabel. «Der Generationenwechsel in vielen familiär geprägten lokalen Verlagen schafft ein sehr positives Klima für intensive Übernahmeaktivitäten und mithin den Einstieg von Finanzinvestoren - auch aus dem Ausland.» Im vergangenen Jahr hatten die deutschen Zeitungsverlage nach drei Jahren mit Umsatzeinbussen und massivem Stellenabbau wieder ein Umsatzplus von einem Prozent auf 8,9 Mrd. Euro erreicht. Auch 2005 sollen die Umsätze zulegen. Allerdings lag das Umsatzniveau 2004 noch auf der Höhe von 1994. Die Studie kann auf der Website von AT Kearney heruntergeladen werden. Zur Studie im PDF-Format: www.atkearney.de