Der Streit um die neuen Rabattmodelle bei den deutschen TV-Vermarktern sei von Neuem entbrannt. Trotz gleicher Vorgaben hätten die Seven-One Media (ProSiebenSat.1) und IP Deutschland (RTL-Gruppe) unterschiedliche Modelle entwickelt. Die einen geben weiter Agenturrabatte (IP), während die andern (Seven-One Media) auf ein «planungsneutrales Dienstleistungshonorar» umstellen wollen, berichtet der Branchendienst Horizont am Freitag.
ProSieben-Sat.1 Vorstandsmitglied, Peter Christmann, kritisiert nun, dass das Vermarktungsunternehmen IP Deutschland «sämtliche Vorgaben des Kartellamtes ad absurdum geführt» habe. Die Bonner Wettbewerbshüter hatten vor kurzem die beiden Vermarktungsunternehmen zu hohen Bussen verurteilt und gleichzeitig Auflagen zum Rabattsystem gemacht. Die kritisierte IP Deutschland sieht aber noch «Spielräume»; es gebe kaum zwei Kunden, die wirklich exakt das gleiche Spendingverhalten hätten, gab Verkaufschef Matthias Dang bekannt. Seven-One Media hat ihrerseits drei Listen für sogenannte Funktionsrabatte ins Internet gestellt.
Christmann wirft der Konkurrenz von RTL vor, dass das IP-Modell «vollkommen intransparent» sei. Offenbar könne da hinter verschlossenen Türen frei über Rabatte verhandelt werden, so der Kommentar. Das sei eine komische Auslegung des Gleichbehandlungsgrundsatzes, der vom Kartellamt verlangt werde. IP-Geschäftsführer Martin Krapf kontert: «Ich würde es bevorzugen, wenn jeder über sein eigenes Angebot spricht.» Seven-One Media habe offenbar gemerkt, dass der Markt ihr Angebot nur bedingt akzeptiere, meint Krapf weiter. - Siehe auch Hohe Bussen für ProSiebenSat.1 und RTL
Freitag
26.10.2007