Der Arbeitskampf bei der Deutschen Telekom wird immer härter. «Die Wirkung des Streiks wird in dieser Woche deutlich zunehmen», erklärte Verdi-Bundesvorstand Lothar Schröder am Montag nach einer Sitzung. Je länger der Protest dauere, desto mehr Arbeit bleibe liegen. Die Streikleitung sprach von mehreren zehntausenden liegen gebliebenen Aufträgen». Dies wurde jedoch vom Telekom-Konzern nicht bestätigt. Wiederum 15 000 Telekom-Beschäftigte nahmen am Arbeitskampf am Montag teil.
Betroffen waren offenbar alle Bundesländern, wobei der Schwerpunkt in Berlin-Brandenburg, Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen lag. Der Streik betrifft auch die technischen Vorbereitungen für den G8-Gipfel Anfang Juni in Heiligendamm. Der Konzern beteuerte aber, dass «die notwendigen Installationsarbeiten termingerecht ablaufen». Beamtete Monteure würden eingesetzt. Die Telekom appellierte an die Gewerkschaft Verdi, mit dem Streik den G8-Gipfel nicht zu gefährden und bei einem für Deutschland so wichtigen Ereignis mit Augenmass vorzugehen. Auch am Dienstag soll der Ausstand weitergehen.
Mit Geldprämien will die Telekom Mitarbeiter zur Rückkehr zum Arbeitsplatz bewegen. In einer SMS an Beschäftigte wurde dazu aufgefordert: «Hallo Kollegen, wer ab morgen wieder seinen Dienst antritt bekommt täglich 50 Euro solange gestreikt wird.» Die Telekom bestätigt den Versand einer solchen SMS an streikende Mitarbeiter nicht. Im Konzern gebe es lediglich eine grundsätzliche Regelung, wonach Mitarbeiter bei außergewöhnlichen Belastungen mehr Geld bekommen könnten, hiess es bei der Telekom.
Montag
14.05.2007