Die Beschäftigten der linken Pariser Tageszeitung «Libération» sind am Montag in einen 24-stündigen Streik getreten, um gegen angekündigte Stellenstreichungen zu protestieren. Die Dienstagsausgabe des 1973 vom Philosophen Jean-Paul Sartre mitbegründeten Blattes erscheint damit nicht. Die Geschäftsführung hatte zuvor angekündigt, 38,5 Stellen - davon 28,5 in der Redaktion - zu streichen und 14 weitere in den Geschäftsbereichen Internet, Abonnement und Vertrieb auszulagern. Zur Zeit hat die «Libération» 330 Mitarbeitende.
Hintergrund der Stellenstreichungen sind massive Absatzverluste. Im Vergleich zu 2004 sank die Auflage der «Libération» um 9,8% auf zuletzt 134 593 Exemplare. Nach Angaben aus dem Verlag wird das Unternehmen in diesem Jahr bei einem Umsatz von 73 Mio. Euro einen Verlust von 6,5 Mio. Euro schreiben. Hauptaktionär ist seit Anfang des Jahres der Bankier Edouard de Rothschild mit einem Anteil von 38,8%. Die Beschäftigten der «Libération» selbst halten 18,45% an der Zeitung. - Mehr dazu: Rothschild kann bei der «Libération» Geld einschiessen
Montag
21.11.2005