Hollywoodstar Steven Spielberg hat aus Protest gegen die Sudan-Politik von China auf den Job als künstlerischer Berater für die Olympischen Spiele in China verzichtet. Er habe die chinesische Regierung wiederholt aufgefordert, sich für Stabilität und Sicherheit in der westsudanesischen Krisenregion Darfur einzusetzen, teilte Spielberg in der Nacht auf Mittwoch mit. Es seien aber nur kleine Fortschritte erzielt worden. Die Lage in Darfur habe sich weiter verschlimmert.
«Angesichts dessen erlaubt es mein Gewissen nicht, wie gewohnt weiterzumachen», sagte Spielberg nach Angaben der US-Filmzeitschrift «Variety». Der Regisseur hätte bei der Inszenierung der Olympia-Show bei den Sommerspielen in diesem Jahr ehrenamtlich helfen sollen. Mehrere Künstler hatten Spielbergs geplante Zusammenarbeit mit den Olympia-Organisatoren kritisiert. Die Schauspielerin Mia Farrow fragte ihn im März 2007 in einem Kommentar im «Wall Street Journal», ob «Mr. Spielberg wirklich als Leni Riefenstahl der Pekinger Spiele in die Geschichte eingehen wolle.»
China hat starke wirtschaftliche Interessen im Sudan. Waffenlieferungen aus China in die Krisenregion sorgten zudem für Empörung. Seit Anfang 2003 sind in Darfur bei Angriffen der von der sudanesischen Regierung unterstützten islamischen Dschandschawid-Milizen auf die schwarzafrikanische Bevölkerung mehr als 200 000 Menschen ums Leben gekommen, über 2 Millionen wurden vertrieben. - Siehe auch: Regisseur Spielberg schreibt der chinesischen Regierung und Spielberg erwägt Verzicht auf Job bei Olympischen Spielen
Mittwoch
13.02.2008