Der «Stern»-Reporter Hans-Martin Tillack hat die belgische Justiz scharf kritisiert. In der «Bild» vom Montag sagte der Journalist, er habe während der gesamten zehnstündigen Durchsuchung seiner Privatwohnung und seines Büros nicht telefonieren oder mit anderen Personen Kontakt aufnehmen dürfen. Tillack: «Als ich mich beschwert habe, sagte ein Polizist den unglaublichen Satz: Was wollen Sie denn, in Burma werden Journalisten noch viel schlechter behandelt.»
Für ihn ist klar, mit der Aktion haben die belgischen Behörden den kritischen Journalismus behindern wollen. Tillack sprach von einem mangelhaften juristischen Schutz der Presse in Belgien. Dadurch werde der investigative Journalismus behindert. «Es ist skandalös, dass die EU-Behörden in einem Land residieren, in dem die Pressefreiheit mit Füssen getreten wird und wichtige Grundrechte für die Arbeit der freien Presse wie Informantenschutz und Zeugnisverweigerungsrecht nicht gewährleistet sind», sagte er. Die Festnahme am vergangenen Freitag: Brüsseler «Stern»-Korrespondent verhaftet
Montag
22.03.2004