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Dienstag
17.05.2005

Stellenanbieter und Stellensuchende in der Schweiz treffen sich immer mehr im Internet. Die neusten Statistiken belegen es: Die Zahl der Anzeigen im Internet nimmt zu, während sie bei den Printmedien stagniert. «Der Markt boomt», sagt Wouter van der Lelij, Chef und Gründer der Westschweizer Internetarbeitsbörse JobUP. Der Umsatz habe im vergangenen Jahr um 68% zugelegt. In den ersten Monaten des laufenden Jahres sei er um weitere 50% gestiegen. Diese Äusserungen werden bestätigt durch den Jobpilot-Index, der die Entwicklung der Stelleninserate im Netz misst. Dieses Barometer konnte im letzten Quartal den stärksten Anstieg seit vier Jahren verzeichnen. Parallel dazu stagniert der Manpower-Index, der die Stelleninserate in den Printmedien misst, seit fast zwei Jahren.

Das Internet bietet für den allmählich in Gang kommenden Arbeitsmarkt viele Vorteile. «Im Vergleich zu den Printmedien sind die Anzeigen auf dem Internet billiger, haben eine längere Lebensdauer und sind damit viel effizienter», sagt Daniel Held, Mitinhaber des auf Personalressourcen spezialisierten Unternehmens Qualintra und Dozent an der Uni Genf. Aufgrund der grossen Konkurrenz durch das Internet sei der Anteil der Stelleninserate bei den Einnahmen der Zeitungen inzwischen auf rund 15% gesunken, erklärt Georges von Csernatony von der Publicitas. 2000/2001 hätten die Stellenanzeigen noch rund 30% der Einnahmen der Schweizer Tageszeitungen ausgemacht. Das Internet werde aber die Stelleninserate in den Printmedien nicht total verdrängen. Es habe Platz für die beiden Märkte, sagt von Csernatony.

Die Verleger reagieren auf die vermehrte Publikation von Stelleninseraten auf dem Internet. Der Westschweizer Verlag Edipresse hat im Dezember eine Minderheitsbeteiligung an JobUP übernommen. Die Inserate von JobUP werden auch auf den Internetseiten von verschiedenen Zeitungen publiziert. Auch die Zürcher Tamedia will den Zug nicht verpassen und baut ihr Internetportal jobwinner.ch aus. Seit Dienstag arbeiten auch der Stellenmarkt der Berner Zeitung (BZ) und ihre Online-Stellenplattform espace.ch mit jobs.ch zusammen. Espace.ch und jobs.ch bieten ein Online-Kombiinserat an.