Ohne die kräftig boomenden Stellen hätte der Start ins Inseratejahr 2006 wohl mit Minuszahlen begonnen. Vor allem der Januar lahmte, wogegen sich der Anzeigeneingang im Februar stark verbesserte. Dies hat eine Umfrage des Klein Reports bei verschiedenen Schweizer Zeitungs- und Zeitschriftenverlegern ergeben. «Wir liegen bei den Zeitungen und Zeitschriften nicht unter dem Vorjahr», sagte beispielsweise Ringier-Sprecher Marco Castellaneta vom grössten Verlag der Schweiz am Freitag. Das am kommenden Montag erstmals erscheinende Heft «Schweizer Illustrierte Style» werde einen «tollen Start» hinlegen, kündet er in diesem Zusammenhang an, und auch das in der Vergangenheit etwas kränkelnde «Cash» habe sich «sehr erfreulich» entwickelt.
Verleger-Präsident und «Südostschweiz»-Verleger Hanspeter Lebrument unterlegte diese Angaben mit Zahlen: «Im Januar haben wir bei den kommerziellen Inseraten 91 Prozent des Vorjahresergebnisses erreicht, und im Februar siehts mit 94 Prozent ein wenig besser aus», sagte er zum Klein Report. Dank den gut laufenden Stellen- und Immobilien-Inseraten wurden aber insgesamt die Vorjahresergebnisse erreicht. Sein Kollege Daniel Fasnacht von der «Basler Zeitung» sagte es unumwunden: «Der Januar war schlecht für uns in allen Bereichen, hingegen haben wir in der ersten Hälfte des Februars bereits den Stand des ganzen Monats vor einem Jahr erreicht.» Hier spielt allerdings eine lokale Besonderheit hinein: Im Jahr 2005 fiel die werbeschwache Fasnacht in diesen Monat, wogegen die «scheensten Dääg» dieses Jahr erst im März stattfinden. Im Prinzip gleich, aber eher etwas positiver äusserte sich auch Ueli Eckstein von der AZ Medien AG in Baden.
Es passt zur durchzogenen Situation, dass niemand verbindliche Aussagen zur Zukunft machen wollte. «Es gibt immer weniger langfristige Buchungen», hat etwa Christopher Wehrli von der Espace Media festgestellt. «Wir bleiben vorsichtig, und die Hoffnung stirbt zuletzt», formuliert er seinen Standpunkt. «Im Moment sieht es so aus, als ob die nächsten Monate sicher nicht schlechter ausfallen als im Vorjahr», sagte Ueli Eckstein. Keine Auskünfte waren von der Zürcher Tamedia erhältlich: «Wir sind ein börsenkotiertes Unternehmen und dürfen keine solchen Aussagen machen», wehrte Unternehmenssprecherin Franziska Hügli Fragen ab. Mehr dazu: Publicitas signalisiert guten Werbe-Februar
Freitag
17.02.2006