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Freitag
28.12.2007

Der kriselnde Spezialchiphersteller Micronas steigt aus dem Internet-TV-Geschäft aus. Die Aktivitäten im Bereich von Set-Top-Boxen für das Internetfernsehen (IPTV) werden eingestellt. Damit werden in China und den USA Arbeitsplätze verschwinden. Betroffen von der Massnahme seien etwa 100 Mitarbeiter in Santa Clara (USA) und etwa 20 Mitarbeiter in Shanghai. Die Massnahme sei Teil der angekündigten Straffung des Produktportfolios im Geschäftsbereich Consumer, teilte die Firma am Freitag mit Sitz in Zürich mit.

Der Rückzug aus dem Chip-Geschäft für Geräte zur Übertragung von Internetfernsehen soll im ersten Quartal 2008 weitgehend abgeschlossen sein. Die anfallenden Kosten seien in den bekannt gegebenen Restrukturierungsaufwendungen bereits berücksichtigt worden, teilte Micronas weiter mit. Im vierten Quartal nimmt Micronas Rückstellungen für die Restrukturierung von 50 bis 70 Millionen Franken vor. Das Unternehmen hatte im Oktober angekündigt, 300 der rund 2200 Stellen abzubauen.

Wegen des schwachen Geschäftsganges in der Konsumelektronik-Division, die Chips für Fersehhersteller produziert, schrieb das Unternehmen im dritten Quartal 2007 auf einen Schlag den gesamten Goodwill ab und nahm weitere Wertberichtigungen vor. Der Riesen-Abschreiber führte zu einem Quartalsverlust von 462,2 Millionen Franken. Für 2007 rechnet Micronas laut früheren Angaben mit einem Verlust von 560 bis 585 Millionen Franken. Bereits im vergangenen Jahr war Micronas in die roten Zahlen abgerutscht. Das Unternehmen wies für 2006 einen Verlust von 1,6 Millionen Franken aus. Dies ist der erste Verlust seit 1998.