Für die seit Wochen in Turbulenzen steckende ehemalige Tamedia-Druckerei Printpark Aro AG an der Zürcher Baslerstrasse scheint es keine Hoffnung mehr zu geben. «Ich werde sehen, was ich tun kann; ich versuche, eine stille Liquidation des Betriebs zu erreichen», sagte der Besitzer Stefan Wenkebach am Dienstag in einem ausführlichen Telefongespräch zum Klein Report.
Es gebe für ihn keinen Grund mehr, mit der Gewerkschaft Comedia über Konditionen für eine Weiterführung des Betriebs zu verhandeln. Für einige der Angestellten habe er bereits neue Arbeitsplätze bei befreundeten Firmen gefunden, erzählt er weiter.
Der letzte Kontakt zur Belegschaft hatte vor Wochenfrist stattgefunden, und anschliessend lehnte es die Comedia ab, auf die Offerte von Wenkebach einzugehen.
Dieser hatte damals alle Forderungen der Gewerkschaft akzeptiert - mit zwei Ausnahmen: Er wollte einen aktiven Gewerkschafter nicht wieder einstellen, und er wollte die gewerkschaftlich organisierten Drucker nicht mehr in Nachtschichten einteilen, um ihnen die dafür festgelegten 100-Prozent-Zuschläge nicht bezahlen zu müssen.
Gemäss der Darstellung von Wenkebach ist es schwierig, die Druckerei zu verkaufen. «Ich habe sie verschiedenen Betrieben angeboten, aber die lehnten alle ab - weil das Personal als renitent bekannt ist», sagte er zum Klein Report.
Das grösste Kapital der Firma seien die Druckaufträge der Tamedia für «Das Magazin», «Facts» und «Schweizer Familie» im Wert von 6,5 Mio. Franken im Jahr.
Hingegen sei das Gebäude nur gemietet, und die Maschinen seien im Besitz des Financiers, der ihm den Kauf der Druckerei ermöglicht habe.