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Dienstag
02.09.2008

Der TV-Fachhandel sowie der Hotelierverband Hotelleriesuisse und der Branchenverband Gastrosuisse haben sich am Dienstag hinter eine Motion der Konsumentenschützerin und Ständerätin Simonetta Sommaruga (SP/BE) gestellt, die ein Verbot der Verschlüsselung von freien Fernsehkanälen im Grundangebot bei der digitalen Verbreitung im Kabelnetz verlangt. Sollten Verschlüsselungen zum Einsatz kommen, müsste ein Empfang mittels aller angebotenen Geräte möglich sein - nicht ausschliesslich über die Set-Top-Box des entsprechenden Anbieters, verlangt sie weiter.

Digitale Programme seien von modernen Fernsehgeräten bereits ohne Zusatzgerät empfangbar - die Set-Top-Box also überflüssig, argumentierten die Gegner der Verschlüsselung. Die Box sei umständlich, müsse teuer bezahlt werden und fresse viel Strom. Zudem bestehe praktisch ein Gerätemonopol. Die Situation sei damit ähnlich wie zu Zeiten der PTT und ihrer Telefone. Technisch veraltete Geräte würden überteuert abgegeben. Der Ständerat hatte den Vorstoss in der letzten Herbstsession gegen den Willen des Bundesrates mit 24 zu 9 Stimmen unterstützt. Die vorberatende Nationalratskommission empfiehlt ihrem Rat die Ablehnung. Traktandiert ist das Geschäft in der grossen Kammer am 29. September.

Auch eine von 12 000 Personen unterzeichnete Petition fordert ein Ende des Set-Top-Boxen-Monopols der Kabelnetzanbieter beim Digitalfernsehen. Heute ist eine Set-Top-Box zwingend, wenn digitales Fernsehen empfangen werden möchte. Je nach Kabelnetz kann die Box einzig beim jeweiligen Anbieter bezogen werden. - Mehr dazu: Cablecom will Energieverschleiss der Set-Top-Boxen reduzieren, Kabelnetzbetreiber sollen Set-Top-Box-Monopol behalten und Online-Petition fordert freie Wahl bei Set-Top-Boxen im Kabelnetz