«Star Radio», der 1997 von der Schweizer Stiftung Hirondelle gegründete unabhängige Radiosender, hat in Monrovia, der Hauptstadt Liberias, seinen Betrieb wieder aufgenommen. Er war vor fünf Jahren von Diktator Charles Taylor geschlossen worden. Nach der Abreise Taylors ins Exil 2003 wollte die Übergangsregierung des westafrikanischen Landes den Sender wieder in Betrieb nehmen, hatte aber das nötige Geld nicht. Die Europäische Union (EU) übernimmt nun zwei Drittel des Budgets von rund 1,5 Millionen Franken, die Schweiz, die Niederlande und Grossbritannien den Rest.
«Star Radio» beschäftigt rund 20 liberianische Journalisten, die von einem britischen Projektleiter angeleitet werden. Ausbildner und Techniker aus der Schweiz unterstützen das Team, wie der Direktor der Stiftung Hirondelle, Jean-Pierre Husi, am Dienstag erklärte. In einem Jahr soll das Radio vollständig unter liberianischer Leitung senden. Die in 17 Lokalsprachen sowie in Englisch und Französisch gesendeten Programme dienen grösstenteils der staatskundlichen und politischen Bildung im Vorfeld der Wahlen im Oktober. Für die Tageszeitung «The News» ist die Rückkehr von «Star Radio» ein Sieg für die Pressefreiheit. Der Sender werde zu einer Verbesserung der journalistischen Qualität in Liberia führen.
Dienstag
24.05.2005