In der Stadt St. Gallen sollen alle Haushalte und Firmen an ein schnelles Glasfasernetz für TV, Internet und Telefon angeschlossen werden. Die Kosten dafür werden auf 50 bis 100 Millionen Franken geschätzt. Stadtrat Fredy Brunner, Vorsteher der Technischen Betriebe, zog am Mittwoch eine positive Bilanz nach einem mehrmonatigen Pilotprojekt mit 50 Haushalten und 13 Firmen. Bis 2013 soll nun die ganze Stadt mit den Glasfaserkabeln vernetzt werden. Eine Vorlage für einen Rahmenkredit wird im September vom Stadtrat, im Oktober vom Stadtparlament behandelt. Weil die Kosten zwischen 50 und 100 Millionen Franken liegen, muss der Kredit zwingend dem Volk vorgelegt werden. Die Abstimmung könnte laut Brunner im Februar 2009 stattfinden.
St. Gallen wäre eine der ersten Schweizer Städte mit einem eigenen Glasfasernetz. Ähnliche Projekte laufen bereits in Zürich und Genf. Sieben städtische Elektrizitätsunternehmen, darunter die Stadtwerke St. Gallen, haben sich zum Verband Openaxs zusammengeschlossen. Nach dem Konzept «Open Access» (Zugang für alle) soll das St. Galler Glasfasernetz sämtlichen Anbietern offen stehen. Beim Pilotprojekt, das vorerst weitergeführt wird, arbeitet die Stadt mit dem Telekommunikationsunternehmen Orange Schweiz zusammen.
Mit dem Bau eines eigenen Glasfasernetzes legt sich die Stadt St. Gallen mit der Swisscom an, wie Fredy Brunner sagte. Denn auch die Swisscom erwägt, zusammen mit Partnern, den Bau eines gesamtschweizerischen Glasfasernetzes. Man begebe sich mit dem Vorhaben «aufs politische Glatteis», räumte Brunner ein. - Siehe auch: Koordiniertes Vorgehen für ein Schweizer Glasfasernetz und St. Gallen sagt Ja zu Glasfaser-Pilotprojekt
Mittwoch
13.08.2008