In der Bespitzelungsaffäre der Deutschen Telekom prüft die Bonner Staatsanwaltschaft neue Hinweise, wonach auch Bankdaten ausspioniert wurden. Der Verdacht, dass mit Hilfe von Handydaten Bewegungsprofile erstellt worden seien, wird ebenfalls untersucht. Es gebe entsprechende Aussagen «eines Geschäftsführers einer GmbH», erklärte Oberstaatsanwalt Fred Apostel am Freitag in Bonn. Er bestätigte damit in Teilen einen Bericht der «Süddeutschen Zeitung». Er habe aber noch keinerlei Unterlagen gesehen, die diese Aussage belegten, sagte Apostel.
Die Telekom selbst hat nach Angaben von Telekom-Chef René Obermann keine Kenntnis von einer angeblichen Überwachung von Bankdaten. «An dieser Stelle muss ich alle Spekulationen zurückweisen», sagte er einen Tag nach der Aufnahme von staatsanwaltlicher Ermittlungen in der Bespitzelungsaffäre in Bonn. Im Visier der Ermittler stehen derzeit Obermanns Vorgänger Kai-Uwe Ricke und der frühere Vorsitzende des Telekom-Verwaltungsrates, Klaus Zumwinkel, sowie sechs weitere Personen.
Vor einer Woche hatte Obermann eingestanden, dass es 2005 und teilweise auch 2006 zu einem Datenmissbrauch bei der Telekom gekommen war. Ziel der Operation war es, undichte Stellen im Konzern aufzuspüren, über die interne Informationen an die Presse weitergegeben wurden.
Freitag
30.05.2008