Content:

Mittwoch
24.09.2003

Die Ermittlungen über das Medienimperium des italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi weiten sich aus. Jetzt untersuchen die Mailänder Staatsanwälte die Börsennotierung von Berlusconis Mediengesellschaft Mediaset im Jahr 1996, wie italienische Medien berichten. Die Steuerpolizei verlangte von den Banken, die vor sieben Jahren den Mediaset-Börsengang koordiniert hatten, Dokumente über die Notierung. Die Staatsanwälte forderten von den Banken - darunter San Paolo IMI, Intesa, Cariplo, Banca Commerciale und Morgan Stanley - Dokumente über Verträge, die Mediaset mit grossen US-Gesellschaften für die Übertragung von Filmen und Fictions unterzeichnet hatte. Diese Dokumente hatte Mediaset den Banken als Garantie für die Notierung gegeben.

Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen Bemühungen zum Erwerb der Übertragungsrechte für einige Filme. Mediaset wird verdächtigt, auf den British Virgin Islands ein Netz von Offshore-Gesellschaften aufgebaut zu haben, dank deren Berlusconi dem italienischen Fiskus Millionen hinterzogen und Schwarzgelder gewaschen haben soll. Siehe auch Rechtshilfegesuch an die Schweiz wegen Berlusconis Mediaset, Hausdurchsuchung bei Mediaset