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Donnerstag
08.06.2006

Auch mit Verzicht lässt sich Aufmerksamkeit erregen, selbst wenn die Fussballabstinenz im «St. Galler Tagblatt» vom Donnerstag durchaus noblere Gründe hat: nämlich nicht als «Erfüllungsgehilfen» des Fifa-Konzerns zu agieren und damit der «Fussball-Medien-Lawine» ein wenig Fahrt zu nehmen, wie Chefredaktor Gottlieb F. Höpli im «Salzkorn», einem Editorial auf der Frontpage, schreibt. In der Donnerstagsausgabe findet sich keine einzige Meldung über die Fussball-WM - auch nicht im Sportteil. «Vielleicht hilft ein bisschen Abstinenz ja, den Hunger auf die schönste Nebensache der Welt zu stimulieren», meint Höpli. Denn statt freudiger Erregung habe sich nur Verdruss breit gemacht, Verdruss am Überfluss. «Man fragt sich: Hat nach solcher Vorspeisen-Opulenz überhaupt noch jemand Lust auf den Hauptgang?», fragt Höpli. Die Antwort wird das Medienmenü vom Samstag geben...