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Mittwoch
16.05.2012

Nach dem Scheitern der fünften GAV-Verhandlungsrunde zwischen der SRG und dem Schweizer Syndikat Medienschaffender (SSM) am Dienstag fordert die Mediengewerkschaft die SRG zu neuen Verhandlungen auf. Das SSM wirft der SRG vor, unter dem Vorwand der Vereinfachung einen «Abbaukatalog» zu präsentieren, «wie er in der jahrzehntelangen Geschichte der GAV-Verhandlungen dem SSM noch nie unterbreitet worden» sei.

Hauptkritikpunkt der Mediengewerkschaft sind die Streichungen oder Kürzungen der Zulagen für Überstunden und Überzeitarbeit. Es sei ein Akt der Unfairness, «dass die SRG genau jene Konzessionen aus dem GAV werfen will, welche sie 2009 den Mitarbeitenden gemacht hat, damit diese der Einführung der Jahresarbeitszeit zustimmten», schreibt das SSM. Dabei seien es unter anderem gerade die durch diese Änderung erreichten Einsparungen gewesen, dank denen die SRG 2011 schwarze Zahlen hätte schreiben können.

Zusammen mit anderen «Verschlechterungen», etwa der Aufweichung des Gesundheitsschutzes und der Reduktion der Urheberrechtsabgeltung, habe die SRG ein «inakzeptables Angebot» gemacht.

Das SSM fordert die SRG in seiner Mitteilung auf, mit einem neuen Angebot an den Verhandlungstisch zurückzukommen. Da die SRG weitere Verhandlungen ablehne, drohe den SRG-Mitarbeitern ein vertragsloser Zustand, dessen «Konsequenzen für die Erfüllung des Service-public-Auftrags nicht absehbar» seien.