Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) hat laut einer Mitteilung vom Dienstag beim Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) ein Gesuch für die Ausstrahlung von zwei über digitale Technologie (DAB) verbreitete Radioprogramme eingereicht. Erstens ein DRS-News-Programm für die deutsche Schweiz, das im 15-Minuten-Rhythmus über das aktuelle Geschehen informieren soll. Im Communiqué ist wiederholt von einem «qualitativ hochwertigen» Angebot die Rede. Das Programm erfülle den Service-public-Auftrag, denn es entspreche den veränderten Bedürfnissen des Publikums nach Zeitautonomie und Individualisierung, unterstreicht die SRG.
Zweitens will die SRG ein World Radio Switzerland als englischsprachiges Radioprogramm für die ganze Schweiz. Dieser Sender soll bei Radio Suisse Romande angegliedert werden und Ende 2007 / Anfang 2008 starten. Es sei als Nachfolgeorganisation von World Radio Geneva (WRG) geplant und soll das Englisch sprechende Publikum in der Schweiz versorgen und dabei die schweizerische Sicht einbringen. Verschiedene Dienstleistungen (wie zum Beispiel Wetter, Verkehr, Börse, Finanzen, Sport- und Kulturagenda) sollen das Programmangebot ergänzen. Vorgesehen sei auch eine Partnerschaft mit BBC World Service, was eine grosse Qualität und damit einen hohen Service-public-Wert garantiere. Das Programm werde in Zusammenarbeit mit Swissinfo und den Radiounternehmen der SRG SSR entwickelt.
WRG ist heute eine private Gesellschaft, Hauptaktionäre sind die BBC und die SRG. Die Station wird von der Stadt und dem Kanton Genf, dem Deza und dem internationalen Fonds des Bakom finanziell unterstützt. Die Entwicklung zu einem nationalen Programm macht eine Statutenänderung sowie den Einbezug in den Leistungsauftrag der SRG notwendig. Die zusätzliche Finanzierung von WRS ist im angemeldeten Finanzbedarf 2007 bis 2010 integriert.
Beide Programme stehen unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch den Zentralrat SRG. Beide Projekte können zudem erst realisiert werden, wenn Klarheit über die finanzielle Situation der SRG besteht, d. h. nach dem Entscheid des Bundesrates über die neue Verordnung zum Radio- und Fernsehgesetz (RTVG).
Dienstag
07.11.2006