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Mittwoch
23.08.2006

In den Chor der Organisationen und Senderbetreiber, die sich gegen Einschränkungen gegen Werbung und Sponsoring wehren, hat sich jetzt auch di Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft eingereiht. Im Rahmen der Vernehmlassung zur Verordnung zum Radio- und Fernsehgesetz (RTVG) schreibt die SRG, sie akzeptiere grundsätzlich, «dass der Rahmen für kommerzielle Einnahmen privater Rundfunkanbieter weiter gesteckt wird als für die SRG». Sie sei aber gegen die zusätzliche Einschränkung ihrer bereits heute limitierten Möglichkeiten in Werbung und Sponsoring sowie gegen den Ausschluss neuer Werbeformen und Werbeplattformen. Die im Verordnungsentwurf vorgesehenen Verschlechterungen der kommerziellen Rahmenbedingungen würden im Widerspruch zu international gängigen Regelungen stehen und letztlich zu Lasten der Gebührenzahlenden wie auch Dritter gehen, beispielsweise der Filmförderung.

Konkret wehrt sich die SRG gegen die vorgesehenen Verbote der Unterbrechungswerbung, des Product Placements und der Kommerzialisierungsmöglichkeiten im Multimedia-Bereich. Ebenfalls kritisiert die SRG, dass die «erstmals erlaubten neuen Werbeformen wie Splitscreen, interaktive und virtuelle Werbung im Unterschied zu Lösungen im Ausland generell restriktiv» gehandhabt würden. Die im Verordnungsentwurf vorgeschlagenen Einschränkungen gehen laut der SRG «über den vom Publikum längst akzeptierten Status quo hinaus und auch wesentlich weiter, als dies vom übergeordneten RTVG vorgegeben wird».

Wörtlich schreibt die SRG: «Gerade im Bereich der Fernsehwerbung muss der SRG SSR ein möglichst grosser Spielraum erhalten bleiben. Das Geschäft mit klassischen Werbespots gerät zunehmend unter Druck. Im laufenden Jahr sind die Einnahmen der SRG aus der Fernsehwerbung gegenüber dem Vorjahr rückläufig – trotz Erholung der Konjunktur und grosser Sportveranstaltungen. Verantwortlich dafür sind strukturelle Veränderungen, unter anderem die ausländischen Werbefenster, die Umgestaltung des Tarifgefüges und insbesondere die rasant wachsenden, neuen Formen der kommerziellen Kommunikation, beispielsweise im Online-Bereich.» - Mehr dazu: Mehr als 120 Stellungnahmen zur RTVG-Verordnung