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Montag
30.06.2025

TV / Radio

Das neue Organigramm zeigt: SRF, RTS, RSI und RTR verlieren an Macht... (Bild: © SRG / zVg)

Das neue Organigramm zeigt: SRF, RTS, RSI und RTR verlieren an Macht... (Bild: © SRG / zVg)

Susanne Wille hat der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) eine Verschlankungskur verordnet. Dabei wird die Zentrale aufgewertet, wie ein Blick auf die Details der neuen Organisation zeigt.

Heute gibt es bei den SRG-Sendern in jedem der vier Landesteile je eigene Bereiche für Finanzen, Human Resources und Technologie/IT. Und nur drei bis fünf Prozent der SRG-Inhalte werden von mehr als einer Unternehmenseinheit genutzt. 

Die historisch gewachsenen Strukturen mit den vier dezentralen Einheiten SRG, RTS, RSI und RTR seien «teilweise komplex» und erschwerten die Koordination, schreibt die SRG zu dem am Montag angekündigten Grossumbau.

In Zukunft will die SRG über die Regionen hinweg stärker zusammenarbeiten, um Inhalte gemeinsam zu entwickeln und zu verbreiten.

Die Bereiche Fiktion und Sport werden in Zukunft «übergeordnet auf Ebene SRG geführt und mit sprachregionalen Fachteams organisiert», wie es weiter heisst. 

Die strategische Steuerung von Inhalten werde neu über alle Regionen hinweg koordiniert gemacht. Beim Sport wird bereits heute eine intensive Zusammenarbeit zwischen den Sprachregionen gepflegt, und viele Dienstleistungen wie Sportrechte und Grossprojekte werden national erbracht. 

Die «Zusammenlegung der Redaktionen» in eine Einheit ist aus SRG-Sicht ein «logischer Schritt, um die Zusammenarbeit im Herstellungsprozess weiter zu intensivieren und Synergien zu nutzen». 

«Bei der Fiktion wollen wir uns über die ganze SRG noch besser koordinieren, damit zum Beispiel Eigenproduktionen wie Serien für unsere eigenen digitalen Plattformen ideal übers Jahr verteilt sind», so die SRG weiter. 

Die konkreten Produktionen werden weiterhin mit den «regionalen Fachteams vor Ort» gemacht. 

HR, Finanzen und Technologie/IT werden in Zukunft «SRG-weit gemeinsam geführt und verantwortet und mit regionalen Fachteams organisiert», heisst es zu den Funktionsbereichen. 

Damit soll die Organisation vereinfacht und verschlankt werden, um so das Budget längerfristig zu senken. «Die regionalen Fachverantwortlichen bleiben nah bei den Teams und am Tagesgeschäft.»

Auch die Produktion wird gebündelt und «SRG-weit geführt und verantwortet». Heute produzieren die Unternehmenseinheiten ihre Inhalte weitgehend unabhängig voneinander.

Neu gilt, dass die regionalen Teams «alle über eine einzige gemeinsame Linie geführt» werden. Die Arbeitsplätze bleiben aber weiterhin in den Regionen. 

Die heutigen Unternehmenseinheiten RSI, RTR, RTS und SRF «arbeiten künftig systematisch stärker zusammen»: «Um die Zusammenarbeit im Programm über alle Regionen hinweg zu verbessern, führen wir verbindlich neue Instrumente ein.» Welche das sind, geht aus der Mitteilung nicht hervor. 

Die Regionen würden weiterhin die Nähe zum Publikum sicherstellen. «Sie entwickeln das Angebot aus einer sprachregionalen Perspektive in den Gattungen Information, Unterhaltung und Musik, Gesellschaft und Kultur und für Wissen und Bildung.» 

Die Sprachregionen sind auch weiterhin verantwortlich für die regionale Distribution, zum Beispiel Fernseh- und Radiokanäle oder Apps. 

Mit der Zusammenführung der Technologie/IT unter einer gruppenweiten Führung wird auch SWISS TXT in die Konzernorganisation aufgenommen. «Die bisherige Tochtergesellschaft wird im Verlauf der Umsetzung des Projekts aufgelöst werden», heisst es weiter.

Und die Ausland-Einheit Swissinfo soll künftig mit allen anderen Unternehmenseinheiten enger zusammenarbeiten. «In Abhängigkeit des politischen Prozesses, der den künftigen Finanzrahmen des Bundes für das Auslandmandat der SRG festlegt, wird die Positionierung von Swissinfo in der SRG neu organisiert», heisst es dazu vage.