Die SRG Deutschschweiz hat ohne Mitteilung an die Medien den Geschäftsbericht für das vergangene Jahr im Internet aufgeschaltet. Der kundige Medienredaktor der NZZ hat dies vermutlich als erster realisiert, aus dem Bericht zitiert und das in der Donnerstag-Ausgabe kurz publiziert. Die Jahresrechnung der SRG Deutschschweiz enthält natürlich keine Geheimnisse; wer rot und wer schwarz schreibt war bereits vorher bekannt. Für 2009 beträgt der Verlust des Schweizer Radio DRS 2,1 Mio. Franken; im Vorjahr war das Resultat um 5,3 Mio. Franken negativ gewesen.
Das Schweizer Fernsehen SG dagegen schreibt schwarze Zahlen und weist einen Überschuss von 6,2 Mio. Franken aus. Auch bei SF hatten 2008 noch rote Zahlen dominiert - mit einem Minus von 3,8 Mio. Franken. Im 48-seitigen Geschäftsbericht wird nicht nur die Betriebsrechnung publiziert, sondern es werden auch weitere Themen abgehandelt. Zum Beispiel, dass bei SF der Personalbestand um 26 Vollzeitstellen auf 971 zugenommen hat, während beim Radio um 2,2 Vollzeitstellen auf 717, 5 reduziert wurde.
Der Geschäftsbericht 2009 gibt auch Auskunft über die Arbeit des Ombudsmanns von Radio und TV, Achille Casanova. Er hatte im vergangenen Jahr 138 Beanstandungen zu behandeln. Bei 18% der Fälle kam die Ombudsstelle zu Schluss, dass sie berechtigt seien. «Diese waren aber nicht relevant genug, um darin einen Verstoss gegen die Programmbestimmungen zu erkennen. In den jeweiligen Schlussberichten wurden die Mängel dargelegt und kommentiert», erläutert Casanova das Resultat.
Freitag
12.03.2010