Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft SRG schliesst das Geschäftsjahr 2008 mit einem Defizit von 79 Millionen Franken ab (2007: -18,5 Mio. Fr.). Budgetiert war ein Defizit von 57 Millionen Franken, unter anderem wegen der nicht vollständig refinanzierbaren sportlichen Grossanlässe Euro 2008 und Olympische Spiele in Peking. Die Einnahmen hätten abgenommen, schreibt die SRG in einer Mitteilung vom Donnerstag, insbesondere die Fernsehwerbung habe Einbussen erlitten, «wegen rechtlicher Einschränkungen, welche zu einer Zunahme der Einkünfte der ausländischen Werbefenster geführt haben». Nicht budgetierte Kosten wurden zudem durch die Pensionskasse PKS verursacht, diese geriet in Unterdeckung und musste von der SRG teilweise saniert werden.
Insgesamt hat die SRG mit Empfangsgebühren, Werbung und weiteren Einnahmen einen Betriebsertrag von 1,58 Milliarden Franken erzielt. Demgegenüber steht ein Betriebsaufwand von 1,65 Milliarden Franken.
Auch für das laufende Jahr rechnet die SRG mit einem Defizit, denn infolge der unerwartet hohen Teuerung per Ende Oktober 2008 betrage die teuerungsbedingte Lohnerhöhung 1,9 Prozent. Zusammen mit der individuellen Lohnmassnahme wachse die Lohnsumme der SRG 2009 insgesamt um 2,8 Prozent, und die kommerziellen Einnahmen seien aufgrund der Wirtschaftskrise rückläufig.
Dennoch stehe eine Gebührenerhöhung nicht zur Diskussion. Dafür soll gespart werden: Im Dezember 2008 wurde beschlossen, auf vergleichbarer Basis die Anzahl Stellen der SRG für das Jahr 2009 auf dem Niveau des Budgets 2008 zu plafonieren und das Sparvolumen bis 2010 auf rund 100 Millionen Franken zu steigern. Zudem sollen auch das Programmangebot und die Eigenproduktionen reduziert werden. Sibyllinisch heisst es in der Mitteilung: «Wo, wann und wie viel in den nächsten drei bis fünf Jahren abgebaut werden muss, wird die SRG und ihre Gremien stark beschäftigen und muss im Rahmen der Mittelfristplanung entschieden werden.»
Donnerstag
19.03.2009