Vor 2007 wird die SRG SSR idée suisse ihre Gebühren nicht erhöhen. Im laufenden Jahr werde man eine Erhöhung nicht beantragen, sagte SRG-Präsident Jean-Bernard Münch in einem Interview mit dem «SonntagsBlick». Münch kritisierte im Interview zudem Ueli Haldimann, den Chefredaktor von SF DRS. Es sei ein Fehler gewesen, dass dieser die Lancierung eines führenden Internet-Newsportals angekündigt habe. Der Ausbau des Internetauftritts von SF DRS sei gestoppt worden. Die SRG habe im Gegensatz zu ihren Konkurrenten im Internet das Recht, Gebührengelder zu erhalten, sagte Münch. Deshalb müsse sie aufpassen, dass sie nicht unnötig expandiere und Private verdränge. Er verstehe deshalb, dass die Zeitungsverleger auf Haldimanns Ankündigung empört reagiert hätten.
Hans Lebrument, Präsident des Verbandes Schweizer Presse, ist erleichtert: «Das entspannt das Verhältnis zwischen den Verlegern und der SRG.» Die privaten Medienunternehmen können nicht akzeptieren, dass sie in ihren Kerngebieten von der gebührenfinanzierten SRG konkurrenziert werden. «Dass die SRG jetzt zurückkrebst, hängt wohl mit der bevorstehenden Debatte im Ständerat zusammen», vermutet Lebrument im «SonntagsBlick».
Für Ueli Haldimann ist es laut «SonntagsBlick» eine weitere Schlappe, die er als Chefredaktor einstecken muss. Zuvor war er wegen mehreren umstrittenen Beiträge des Nachrichtenmagazins «10vor10» in die Kritik geraten. Haldimann musste, so vermuten Insider, Klaus Vieli fallen lassen, um seinen Chefposten zu retten. Doch zurücklehnen kann sich Haldimann auch jetzt nicht: Denn er bleibt weiter unter Druck wegen des Rückgangs der Zuschauerzahlen bei den Informationssendungen. Alles zur SRG im Archiv.
Sonntag
27.02.2005