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Dienstag
08.05.2007

Die Ostschweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (ORG, SRG Ostschweiz) hat sich am Dienstag mit einem Communiqué in die Diskussion um die Ausgestaltung der Fernseh-Versorgungsgebiete für konzessionierte Privatsender laut dem neuen RTVG eingeschaltet. Das «einzig sinnvolle» Gebiet sei dabei «die in der Realität gelebte Zusammenfassung der Nordostschweiz mit den Kantonen beider Appenzell, St. Gallen und Thurgau», fordert ORG-Präsident Dieter J. Niedermann. Damit bringt er sich in Gegensatz zu den jüngsten Vorschlägen des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek), das den Thurgau mit Schaffhausen und den nördlichen und östlichen Gebieten des Kantons Zürich zu einer Region Nordostschweiz zusammenfassen will (abgesehen von einigen «Überlappungsgebieten» im Osten, die auch zur Region Ostschweiz gehören sollen).

Der Vorstoss der SRG Ostschweiz ist vorab seltsam, weil diese Organisation von der Diskussion um die Versorgungsgebiete nicht direkt betroffen ist, auch wenn dies insinuiert wird und in die eigenartige Forderung nach einer regionalen Kontrolle über die Einhaltung des Leistungsauftrags mündet (wohl durch die SRG Ostschweiz?). Zusätzlich heikel ist das Communiqué im Weiteren, weil der Präsident der SRG Ostschweiz aus seiner Zeit als Staatssekretär des Kantons St. Gallen als sehr dem «St. Galler Tagblatt» und damit auch Tele Ostschweiz verbunden gilt. Obendrein legt sich der ORG-Präsident mit Uvek und Bakom an, denen unterstellt wird, mit den regionalen Verhältnissen nicht vertraut zu sein. Und schliesslich ist seine Forderung auch nicht mit den übereinstimmenden Stellungnahmen der Kantonsregierungen Thurgau und St. Gallen kongruent. - Siehe auch: Regionalfernsehen: Alles wieder anders im Raum Zürich-Ostschweiz