Zwar hält die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) an ihrem von den Zeitungsverlegern kritisierten Internet-Portal fest, kommt ihnen aber «in einem ersten Schritt» etwas entgegen, indem sie bei ihrem Online-Angebot auf Kleininserate und Werbung verzichtet. Dies gab Generaldirektor Armin Walpen am Freitag in Bern anlässlich des 75-Jahre-Jubiläums der SRG bekannt. Der Wert der klassischen Radio- und TV-Angebote lasse sich im digitalen Zeitalter nur mit Multimedia-Angeboten erhalten und steigern, begründete Walpen. Es gehe darum, den Gebührenzahlenden einen zeitgemässen Mehrwert zu bieten. Walpen betonte, die Ziele der Mulitmedia-Aktivitäten der SRG seien nicht kommerzieller Natur. Die SRG habe Verständnis für die Anliegen der Verleger. Die Geschichte zeige aber, dass Neuerungen bei Radio und Fernsehen von den Verlegern zuerst bekämpft, schliesslich aber mit publizistischen Leistungen und nicht Verboten gemeistert worden seien, gab der mit einem Jahressalär von 500 000 Franken ausgestattete Generaldirektor zu bedenken.
Die Schweizer Verleger hatten im Januar einen Brief an Bundespräsident Moritz Leuenberger geschrieben mit der Bitte, die News-Offensive der SRG im Internet unverzüglich zu stoppen. Zudem reichten sie beim Bundesamt für Kommunikation (Bakom) eine Anzeige gegen das News-Portal der SRG ein. - Mehr zur SRG: SRG mit einer Million Franken Defizit und Beschwerde des Verlegerverbandes gegen das SRG-Nachrichtenportal
Samstag
25.02.2006