Einen nationalen Protesttag unter der Parole «Hände weg vom Personal» führt die SRG-Gewerkschaft SSM (Schweizer Syndikat Medienschaffender) am Dienstag durch. In allen Studios der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft sollen «unterschiedliche Aktionen» gegen den Entscheid des Verwaltungsrats durchgeführt werden, der in den nächsten Jahren 160 Millionen Franken einsparen und 150 Stellen abbauen will. Gegen zusätzliche Nachtschichten, massive Überstunden und den Verzicht auf Ruhetage spendet das SSM den Mitarbeitenden bei SF DRS und Swissinfo, die den Gürtel enger schnallen müssen, eine Gratis-Suppe. Im Radiostudio Bern erhalten sie einen Grittibänz, beim rätoromanischen Radio und Fernsehen einen Chlaussack. «Wir können es uns im Moment noch leisten», sagt das SSM im Radiostudio Zürich und verteilt Champagnertruffes.
Trotz der Mindereinnahmen durch das revidierte Radio- und Fernsehgesetz sei der Stellenabbau, der zu Entlassungen führen werde, nicht nötig, ist das SSM überzeugt. Zudem sei die Massnahme aus gesundheitlichen Gründen nicht zu verantworten. Der Verlust von 150 Vollzeitstellen bedeute für die verbleibenden Mitarbeitenden noch mehr Nacht- und Sonntagsarbeit, zusätzlichen Stress und weniger Zeit für Familie und soziales Umfeld. Bereits habe der jetzt bestehende faktische Einstellungsstopp dazu geführt, dass die Absenzen wegen Krankheit signifikant zugenommen hätten, was Millionen koste, schreibt das SSM in einem Communiqué vom Montag. - Mehr dazu: Radikales Sparen bei Radio und Fernsehen DRS und SRG-Sparmassnahmen führen zu Stellenabbau im Tessin
Montag
05.12.2005