Das frühzeitige Aus für die Koch-Castingshow «Ab in die Küche» hat beim Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) Konsequenzen. «Unsere Unterhaltungsabteilung will künftig auf voll fremdfinanzierte Sendungen verzichten», erklärte SRF-Mediensprecher Martin Reichlin in einem Interview mit dem «Zürcher Unterländer». Dieser Schritt sei absolut notwendig aus publizistischer und qualitativer Sicht.
«Wir möchten uns von vollfinanzierten Modellen in Zukunft verabschieden, sie passen nur schlecht zum Service public und schränken unsere publizistische Freiheit ein», so Reichlin in der Dienstagsausgabe des «Zürcher Unterländers». Klassisches Sponsoring sei aber weiterhin willkommen. Und auch mit den «Ab in die Küche»-Partnern Ringier und Betty Bossi wolle das SRF wieder für eine nächste Kochsendung zusammenarbeiten, ein Konzept liege aber noch nicht vor.
«Ab in die Küche» war - genauso wie die wesentlich erfolgreichere Vorgängersendung «Al Dente» - eine vollständig fremdfinanzierte Sendung. Das eigens für die Sendung in Hüntwangen neu gebaute TV-Studio, dessen Baukosten Experten auf rund eine Million Franken schätzen, ist gemäss Reichlin vollumfänglich von den Partnern Ringier und Betty Bossi finanziert worden. Dennoch kommen zusätzliche Kosten auf das Schweizer Fernsehen und damit auf die Gebührenzahler zu: Gemäss Reichlin muss noch mit den Partnern geklärt werden, welche Firma welchen Kostenanteil für die bereits abgedrehte, aber wohl niemals zu sehende zweite Staffel übernehmen wird, deren (unbekannter) Gewinner notabene ein Preisgeld in Höhe von 25 000 Franken kassiert hat.