Wirklich Neues bot die Medienkonferenz des Schweizer Radios und Fernsehens (SRF) am Dienstag nicht. Die Themenschwerpunkte sind bekannt: Frank Baumann stellt den mächtigen Nachbarn vor: «Grüezi Deutschland», René Rindlisbacher nutzt ein paar freie Wochen beim Circus Knie, um die neue (abgekupferte) Quizsendung «Die Millionen-Falle« (ab 4. Juli) zu moderieren. Man treibt sich im einheimischen Wald («Die Hüttenbauer» und «Dahinden im Wald») oder am Polarkreis herum, schaut Schrebergärtnern über die Schultern («SF bi de Lüt») oder erinnert an Katastrophen («Als die Schweiz den Atem anhielt»).
Und das Radio versucht, Brücken zur Romandie zu schlagen («DRS 3 chez les Welsch»), überträgt wie gehabt Weltklassekonzerte (DRS2) oder sendet wie auch das Fernsehen zahlreiche Sendungen mit und über und um Max Frisch zu dessen 20. Todes- und 100.Geburtstag.
Der Hammer kommt im Herbst zu den Parlamentwahlen. Zwölf Tage sind die Medien schwerpunktmässig mit Beiträgen zu diesem Ereignis gespickt, inklusiv Bistro und gläsernem Studio auf dem Bundesplatz. Die geballte Kraft (TV, Radio, Online) ist dann auf Bern gerichtet. Besteht da nicht die Gefahr eines Overkills? Die Frage richtete sich an die Verantwortlichen Hansruedi Schoch und Ruedi Matter. Aber nein! «Grundsätzlich sehe ich keinen Overkill», befand Matter. Das gehöre zur Demokratie. «Wir wollen Politik sichtbar und greifbar fürs Publikum machen», unterstrich Lis Borner, Chefredaktorin des Schweizer Radios, die Ambitionen. Abwarten und wählen - auch den Sender. «Das Publikum vertraut uns gemäss einer CS-Studie», meinte der SRF-Direktor gar.